#Marcus Mann

Show notes

Er ist den Weg vom Fußballprofi zum Funktionär konsequent gegangen – und hat dabei in kurzer Zeit beeindruckend viel erlebt. Marcus Mann, einst Spieler beim Karlsruher SC, Darmstadt 98, den Stuttgarter Kickers und dem 1. FC Saarbrücken, übernahm dort früh Verantwortung als Sportdirektor, später leitete er die Nachwuchsabteilung der TSG Hoffenheim.

Seit März 2025 ist er Geschäftsführer Sport bei Hannover 96, wo er schon seit 2021 die sportlichen Geschicke leitete – mitten in einem Umfeld, das von Tradition, Leidenschaft und öffentlichen Erwartungen geprägt ist. Im neuen LEADERTALK mit Autor und Business-Coach Mounir Zitouni spricht Mann über seinen Weg, über Führung in stürmischen Zeiten – und was es bedeutet, Entscheidungen zu treffen, wenn sie wehtun, und warum ihn die Trainerwechsel der vergangenen Saison bis heute beschäftigen.

Zugleich wird deutlich, dass seine Haltung von Selbstreflexion und Respekt geprägt ist – gegenüber den Menschen im Verein ebenso wie gegenüber starken Persönlichkeiten wie Martin Kind. Statt in Machtfragen zu denken, sieht Mann die Zusammenarbeit mit prägenden Figuren als Chance, von unternehmerischer Erfahrung zu lernen und gemeinsam im Sinne des Vereins zu handeln.

Ein LEADERTALK über Haltung und Menschlichkeit, über die Kunst, in einem emotionalen Umfeld ruhig zu bleiben – und über einen Geschäftsführer, der nicht laut führen muss, um gehört zu werden.

📌 Die Folge mit Marcus Mann:

  • 00:00 min: Begrüßung und Vorstellung
  • 04:20 min: Start in Saarbrücken & Freude am Entscheiden
  • 10:40 min: Ungeduld als Energiefresser & learning by doing
  • 16:05 min: Lautes Umfeld – leises Führen
  • 20:00 min: Umgang mit starken Persönlichkeiten wie Martin Kind
  • 23:50 min: Schwierige Trainerentscheidungen
  • 31:35 min: Endlich Ruhe in Hannover!?
  • 35:00 min: Was macht eine gute Klubführung aus?
  • 40:00 min: Hilft es, Fußballer gewesen zu sein?
  • 42:10 min: Manns Trainerentlassungen im Rückblick
  • 43:40 min: Vision für Hannover 96
  • 47:35 min: Dieter Ferner als Förderer und Vorbild
  • 49:50 min: Was macht Marcus Mann, wenn 96 aufsteigt?

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Show transcript

00:00:00: Am Ende lernt man den Verein ja auch dann wirklich erst richtig kennen, wenn man mal eine Zeit lang da ist.

00:00:04: Und ich glaube, wir müssen schon so ehrlich sein, dass Hannover six neunzig bundesweit oft mit Streit in Verbindung gebracht wurde, mit den internen Differenzen in Verbindung gebracht worden ist.

00:00:17: Und das war sicherlich für den Verein nicht gut gewesen, dass es immer wieder diese Nebenkriegsschauplätze gab.

00:00:24: Und auch zu meiner Zeit gab es die immer mal wieder punktuell.

00:00:28: Man ist dann natürlich auch nicht immer in der Position, alles zu klären und alles zu lösen.

00:00:33: Aber ich glaube, dass, oder ich hoffe es, dass nun alle hier auch verstanden haben, dass es nur gemeinsam geht und das Nebenkriegsschauplätze einfach von dem Wesentlichen ablenken.

00:00:44: Wir haben hier alle das Ziel, dass Hannover six neunzig wieder in Erstlig ist wird, weil Hannover einfach auch ein Bundesliga-Standort sein kann oder vielleicht sogar sein muss.

00:00:55: Und wir sind jetzt aber trotzdem schon mehrere Jahre in der zweiten Liga.

00:01:00: Ich bin grundsätzlich kein Freund von Trainerwechsel und mich ärgert das im Nachhinein definitiv, dass wir da jetzt in der Rückrunde so ein bisschen ins Rotieren gekommen sind, weil das eigentlich nicht meine Vorstellung ist.

00:01:12: Deswegen bin ich jetzt auch extrem froh, dass wir dann mit Christian Tietzen und Trainer gewinnen konnten, von dem ich überzeugt bin, dass wir wieder langfristig zusammenarbeiten können, weil auch das ist für mich ein Ein Punkt, Kontinuität, der zum Erfolg führen kann oder die Wahrscheinlichkeit definitiv höher ist, mit Kontinuität zum Erfolg zu kommen, als alle drei Monate irgendwelche größeren Wechsel vorzunehmen.

00:01:35: Das ärgert mich im Nachhinein schon ein bisschen, da ins Rotieren gekommen zu sein.

00:01:47: Willkommen zum Leader Talk.

00:01:49: Hier ist Munia Zituni und ich unterhalte mich mit bekannten Persönlichkeiten aus dem Fußball über ihren Werdegang, ihre Lebensphilosophie und Ansichten.

00:01:58: Können wir etwas von diesen Menschen lernen?

00:02:00: Dieser Frage gehe ich in meinen Podcast nach und wünsche euch viel Spaß in meiner neuen Folge.

00:02:13: Hallo miteinander da draußen.

00:02:14: Eine neue Folge vom Leader Talk und mein Gast heute ist der Geschäftsführersport eines großen Traditionsvereine sind Deutschland, nämlich Markus Mann von Hannover-Sexo-Ninzig und er hat für sein Alter, muss ich sagen, schon einige Stationen hinter sich gebracht, ist bereits sehr, sehr lange auch in Hannover in der verantwortlichen Position und deswegen freue ich mich sehr mit dir, Markus, über Leadership, Führung und all das zu reden, was so Herausforderungen sind im Alltag eines Geschäftsführers in der zweiten.

00:02:52: Bundesliga, hallo Markus.

00:02:54: Ja hallo, ich freue mich auch und vielen Dank für die Einladung.

00:02:58: Ja, Markus, ganz kurz, bevor wir auf all das eingehen, was mich interessiert, an deinem Leben, an deinem Werden, an deinem Werdegang, ganz kurz eine Vorstellung.

00:03:09: Du warst Fußballer, aktiver Fußballer, kommst aus der südlichen Region Deutschlands, beim Karlsruhe SC, lange in der Jugend gespielt, dort dann auch deine erste Station im Herrenbereich, zweite Bundesliga gespielt und dann... Liebes im süden letztlich ne Darmstadt.

00:03:26: Achtundneunzig die Stuttgarter Kickers der erst auf Caesar Brücken SVW in Wiesbaden.

00:03:32: Wo ich auch mal sechs Jahre spielen durfte paar Jahre vor dir und am Ende deiner Karriere nochmal bei hoffenheim zwei.

00:03:39: Und ja hast dann relativ schnell den den weggefunden in eine verantwortliche Position bist.

00:03:47: Beim erster FC Saarbrücken dann als sportlicher Leiter vorgestellt worden, hat es dort auch ein Spiel als Trainer.

00:03:53: Da werden wir sicherlich auch noch mal drüber reden.

00:03:56: und bis dann Anfang Juli, zw.

00:04:00: zw.

00:04:01: Sportchef der Nachwuchsabteilung in Hoffenheim geworden, bevor du dann einundzwanzig als Sportdirektor bei Hannover-Sixundneinzig vorgestellt wurdest.

00:04:10: Und nun bist du schon seit Mitte März diesen Jahres Geschäftsführersport bei den Niedersachsen, diesem Traditionsverein im Norden.

00:04:21: Markus, wann merkt man oder wann hast du gemerkt, dass es dir Freude macht, zu gestalten, zu leiten, zu führen vielleicht?

00:04:33: Das ist ja nichts, was von heute auf morgen da ist.

00:04:38: Plötzlich wacht man auf und denkt sich, ah ja, ich möchte gerne mal ein Traditionsclub in der Bundesliga führen, sondern... Irgendwann spürst du ja, in welche Richtung es vielleicht geht.

00:04:49: Was waren das für Anzeichen?

00:04:50: Wann hast du das so gemerkt, dass das eine Rolle ist, eine Position, die dir gefällt, die aber auch zu dir passt?

00:04:58: Ja, also ich kann da natürlich nicht den einen Zeitpunkt nennen.

00:05:01: Ich glaube, am Ende muss ich solche Sachen einfach entwickeln.

00:05:06: Du hast es angesprochen, ich bin dann relativ früh schon zum KSC gewechselt und da ging es dann los irgendwann mit dem Kapitänsamt und wo wächst man dann eben in diese in diese Rollen hinein und mir hat das immer Spaß gemacht, Verantwortung zu übernehmen bzw.

00:05:21: Der Druck oder die Verantwortung war für mich jetzt nie eine Belastung gewesen und so hat sich das Schritt für Schritt entwickelt.

00:05:28: Und irgendwann musste ich auch oder habe ich relativ früh eingesehen, glaube ich, dass es zu der ganz, ganz großen Fußballreihe nicht reichen wird und habe dann auch damals schon direkt nach dem Abi dann in Karlsruhe dann auch mit dem Studium begonnen, habe dann nochmal ein Fernstudium gemacht und dass ich dann vom Fußballplatz dann gleich auf den Posten in Saarbrücken als Sportlicher leider gehen konnte.

00:05:52: Da gehört natürlich auch dann ein bisschen Glück dazu, dass es zu dem Zeitpunkt einfach passt, dass die handelenden Personen dich kennen.

00:05:59: Und damals war es mit Hartmut Ostermann und Dieter Ferner, zwei Personen, die mich dann eben aus meiner Spielerzeit nach Kanten in Saarbrücken und so eben die Möglichkeit bekommen habe, relativ nahtlos zu übergangen.

00:06:12: in eine andere Position zu bekommen.

00:06:14: und das macht mir Spaß und habe auch nach wie vor Spaß daran und bin da auch sehr dankbar, dass ich die Chance damals bekommen habe.

00:06:23: Das ist jetzt so ein schöner Satz, wenn ich den so höre, Freude an der Verantwortung, ich habe Spaß Verantwortung zu übernehmen.

00:06:31: Das klingt erstmal schön, leicht, aber Bei der Umsetzung, ich kenne viele, viele Menschen, viele ehemalige Mitspieler, die sich ganz schön schwer tun mit der Verantwortung.

00:06:45: Was ist es denn, dass Markus Mann sozusagen mit der Verantwortung sehr, sehr gut umgehen kann, im Gegenteil sogar, dass als etwas sieht, was dir Freude und Spaß macht, wie ich, stellt sich das dafür, dass ich mit dieser Verantwortung, das kann doch auch belastend sein.

00:07:05: Also es ist ja definitiv so und ich glaube es so ehrlich muss ja jeder sein, dass man solche Themen schon auch mit nach Hause nimmt und dass solche Themen auch nicht, wenn ich hier aus dem Büro rausgehe, alle immer komplett abgeschüttelt sind.

00:07:17: Es beschäftigt einen schon und manche Entscheidungen sind einfach schwierig zu treffen und auch manchmal unangenehm zu treffen und deswegen ist es auch nicht immer einfach.

00:07:29: Bei mir kommt dann trotzdem irgendwann der Punkt, an dem ich weiß, es muss jetzt entschieden werden.

00:07:34: Und sobald ich das Gefühl habe, dass der Zeitpunkt gekommen ist, dann funktioniere ich eigentlich.

00:07:42: Und das ist sicherlich eine Sache.

00:07:45: Ich weiß nicht, ob man die lernen kann oder ob man die hat.

00:07:48: Aber dann, ab einem gewissen Punkt, muss man einfach funktionieren.

00:07:52: Und das kann ich glücklicherweise, das konnte ich als Spieler und das kann ich jetzt auch heute.

00:07:57: dass dann eine Entscheidung getroffen wird und dass man dann eben vorankommen muss.

00:08:02: Und dann trifft man auch nicht immer die richtige Entscheidung.

00:08:05: Manchmal stellt sie sich auch als die falsche.

00:08:07: Das gehört

00:08:07: dazu.

00:08:09: Aber es muss aber irgendwann eine Entscheidung getroffen werden.

00:08:13: Und deswegen.

00:08:15: Damit habe ich glücklicherweise kein Problem und man freut sie natürlich auch im Nachhinein, wenn Entscheidungen oder ja oder.

00:08:24: Taten, die man dann irgendwo zu verantworten hat auch aufgehen.

00:08:28: Aber es ist natürlich schon so, dass, ja, das ist ein auch nicht, dass man die Themen um siebzehn Uhr an der Tür abgibt und sie sind weg.

00:08:37: Aber da steht ja ja schon mal eine Menge zur Verfügung.

00:08:39: Entschlossenheit, Konsequenz.

00:08:41: Ralph Rangnick, der auch in diesem Podcast schon saß, der hat gesagt, die größte Schwäche von Unternehmen fein ist Unentschlossenheit.

00:08:49: Also von daher... diese nase in den wind zu halten also einfach auch mit widerstand umgehen zu können auch mit einer gewissen kritik weil ein stückweit ist man ja pionier.

00:09:01: also pionier was machen die?

00:09:03: die gehen voran die erkunden neuland die die entdecken und müssen erst mal auch gewisse nöte ja auch aushalten.

00:09:14: was macht es mit dir wenn ein.

00:09:16: Du merkst, wie du es gerade beschrieben hast, es ist die Zeit, jetzt eine Entscheidung zu treffen und dann gibt es gegen mich.

00:09:21: Dann gibt es wieder schon auch Kritik.

00:09:23: Das heißt, du hast dann eine gewisse Resilienz in dir und scheinst damit besser umgehen zu können als viele andere, die dann natürlich auch nicht diesen Weg im beruflichen gegangen sind.

00:09:37: Ja, ich kann natürlich nur von mir sprechen.

00:09:42: Ich mag auch gar nicht behaupten, dass ich das besser kann als andere überhaupt nicht.

00:09:46: Ich bin in dieser Phase, ich muss natürlich überzeugt sein von einer Entscheidung.

00:09:55: Und dann muss ich die auch durchziehen mit voller Überzeugung.

00:09:59: muss man auch einfach ein Stück weit funktionieren und dann auch schauen, dass die Entscheidung, die man getroffen richtig ist.

00:10:06: Und dazu kann man ja auch einiges beitragen, dass die Dinge dann wieder in die Richtung gehen.

00:10:10: Und deswegen, ja, dann sollte man vielleicht auch in einer gewissen Phase vielleicht auch nicht zu viel nach rechts und links schauen, sondern dann muss man diese Entscheidung eben auch mit Überzeugung tragen.

00:10:24: Und dann sollte man sich auch von rechts oder links nicht ganz so viel beeinfluten lassen, weil manche Entscheidungen einfach dann zu dem Zeitpunkt auch gar nicht mehr rückgängig gemacht werden können.

00:10:34: Und deswegen, ich glaube, die Überzeugung in seiner eigenen Entscheidung ist einfach extrem.

00:10:42: Und wenn du jetzt auch nochmal aus dieser Rolle, die du innehast im Moment auch auf den jungen Markus schaust, was würdest du denn aus dieser Führungsrolle heraus?

00:10:54: dem jungen Markus man raten oder oder gibt es da vielleicht gar nichts hat er vielleicht auch einfach vieles richtig gemacht aber vielleicht wie du es vorhin gesagt hast es hat nicht ganz gereicht.

00:11:03: aber wenn du drüber nachdenken würdest oder jetzt was du dem jungen Markus vielleicht raten würdest mit der Erfahrung die du bislang auch noch erlebt hast was wir zu da sagen

00:11:16: Also, ich mache ja auch heute bei weitem noch viele Fehler.

00:11:20: Aber ich glaube, was ich gelernt habe, ist, dass ich in manchen Punkten ein bisschen ruhiger geworden bin, wenn ich jetzt nur mal auf Spielertransfers gehe und habe heute das Angebot rausgeschickt, dann hätte ich den Spieler eigentlich schon am Abend schon zur Unterschriftage gehabt.

00:11:34: Und man lernt das mit der Zeit, dass es eben nicht ganz so schnell geht oder auch In Phasen, es gibt einfach auch Phasen dann vor Weihnachten, direkt nach Weihnachten, da ruht der Markt einfach teilweise und dann sitze ich trotzdem gerne im Büro und würde gerne vorankommen und ich habe aber die Gesprächspartner gar nicht.

00:11:53: In

00:11:55: der

00:11:55: Vergangenheit auch schon ein bisschen unruhig geworden, dass ich nicht weiterkomme und das sind natürlich Dinge, die man dann im Laufe der Jahre dann auch einfach mal versteht oder verstehen sollte, um sich das Leben nicht selbst unnötig schwer zu machen.

00:12:09: Ansonsten kann ich mich schon auch heute noch in Sachen reinsteigern und möchte sie erledigt haben oder möchte vorankommen.

00:12:17: Und da mache ich mir das Leben schon manchmal unnötig schwer, indem ich da keine Geduld habe oder unzufrieden bin, wie es läuft.

00:12:26: Und das hat mich schon viel Energie gekostet und auch heute noch teilweise viel Energie kostet, dass ich... ja oft auch unzufrieden bin mit dem wie es läuft weil ich immer das gefühl habe es könnte auch noch

00:12:41: besser laufen.

00:12:43: also ein stückweit ja so perfektionistischen ansatz also dass man einfach möchte dass die dinge zu hundert prozent laufen und manchmal erlebt man das dass man dann wirklich vielleicht mal mit acht neun Prozent auch an diesem moment dann in diesem kleinen moment zufrieden sein muss.

00:13:04: dass du so schnell in so eine Position in Saarbrücken gekommen bist und dann in den Niederungen, sage ich mal, vierte, dritte Liga so ein Verein, auch ein Traditionsverein erlebt hast, was ... Was war denn da so für dich der große Benefit, wenn du auch andere Wege siehst, von anderen Funktionären verantwortlich sind?

00:13:23: Ist das ja etwas, was schon auch besonders ist, da so schnell auch irgendwie in der Praxis zu sein und bei so einem Verein direkt loszulegen, auch wo ein Umfeld ist, was gewisse Erwartungen hat?

00:13:37: Wie bewertest du diese Erfahrung gleich zu Beginn deiner Funktionärskarriere?

00:13:44: Also sehr dankbar, ich habe das ja vorhin schon mal gesagt, dass ich zum einen überhaupt die Möglichkeit bekommen habe, das zu machen ohne jede Vorerfahrung.

00:13:56: Ich war Spieler in Saarbrücken gewesen, zwei Jahre und deswegen war ich dort schon bekannt gewesen, auch bei den handelnden Personen und trotzdem wusste von... denjenigen keiner, wie ich diesen Job machen werde.

00:14:07: Und wir waren natürlich, wir waren in der Regionalliga, Saarbrücken war zu dem Zeitpunkt, Tabellen achter, als ich gekommen bin in der Regionalliga.

00:14:16: Man sieht sich als klarer, zweitlig ist in Saarbrücken.

00:14:19: Die Anführungen sind groß und mein großer Vorteil, glaube ich, zu Beginn der Zeit war, dass ich gar nicht viel Zeit hatte, drüber nachzudenken, was mich eigentlich erwartet.

00:14:34: Wir hatten achtzehn auslaufende Verträge, wir haben damals nur mit Kevin Behrens verlängert, haben siebzehn Verträge dann nicht verlängert, mussten dementsprechend auch eine komplett neue Mannschaft zusammenstellen.

00:14:44: Und mein ganz, ganz großer Vorteil heute, und ich glaube, sonst, wer hätte es auch nicht funktioniert, dass ich selbst als Spieler dann in der dritten Liga... dann die Jahre zuvor unterwegs war, dann nochmal mit knapp zwei Jahren in Hoffenheim, Direktionalliga, Südwest kennenlernen konnte.

00:15:00: Und dann viele, viele Spieler kannte eben aus den Partien, aus den direkten Partien gegeneinander.

00:15:07: Und so kannte ich den Markt sehr gut und konnte da auch relativ schnell in die Umsetzung kommen.

00:15:14: Die schriftlichen Sachen, Verträge erstellen, Berater vereinbarungen erstellen.

00:15:19: reinarbeiten, aber wie gesagt, ich hatte gar keine Zeit, ich habe einfach

00:15:25: losgelegt

00:15:26: und hat dann irgendwo funktioniert.

00:15:28: und für heute bin ich natürlich, bringt mir diese Phase schon auch extrem viel, dass ich damals eigentlich nahezu alles alleine gemacht habe.

00:15:39: da ich ein, dass ich einfach diese Bereiche kenne und wir hatten keine Scouting-Abteilung, wir hatten niemanden, der die Verträge erstellt.

00:15:46: und ich möchte die Zeit nicht missen, auch wenn sie extrem stressig war und auch da natürlich die Erwartungshaltung groß war in Saarbrücken, aber ich war da sehr, sehr gerne und schau gerne auf die Zeit zurück.

00:15:59: ist schon als Spieler eine schöne Zeit gewesen und dann als auch als Sportdirektor.

00:16:05: Ihr seid aufgestiegen dann.

00:16:06: Da kommen wir gleich auch noch mal drauf, auch mit deiner Entscheidung damals, den Trainer zu beurlauben.

00:16:11: Und dann hat der neu quasi diesen Aufstieg auch geschafft.

00:16:17: Da werden wir gleich auch noch mal kurz darüber reden.

00:16:20: Es war ja dann auch eine erfolgreiche Zeit.

00:16:24: Wenn man dich so beobachtet, auch aus der Ferne, so wie ich das jetzt bis zuletzt so getan habe, du wirkst sehr ruhig, sehr sachlich, gelassen.

00:16:32: Und dann bist du in so emotionalen Hochkochfeldern, also Saarbrücken, so ein Verein, wo viel los ist, Hannover jetzt.

00:16:42: Da denkt man erstmal so, wie macht der Kerl das?

00:16:45: Also ist es genau das, was es dann da braucht?

00:16:48: Also ist es dieses Match, dass da einfach... Deine Ruhe auch gewissen aufgeregten Kontexten und Umfeldern einfach gut tut?

00:17:00: Ja, es gibt ja immer unterschiedliche Vereine.

00:17:03: Und wie du gesagt hast, ich war jetzt meistens in Traditionsvereinern, die keinen sportverantwortlichen Benötigen damit irgendwie ein bisschen Leben in der Bude ist.

00:17:14: Und wenn ich diesen Anschein nach außen mache, dass ich ruhig bin, dann ist das glaube ich auch gut.

00:17:22: Trotzdem bin ich auch ganz ehrlich, dass es in mir drin sicherlich auch trotzdem manchmal prodelt und auch emotional reagieren kann.

00:17:31: Ich glaube, alle, die mit mir zusammen gearbeitet haben, können das aus der einen oder anderen Situation bestätigen.

00:17:37: Und trotzdem bin ich der Meinung, dass es einfach wichtig ist, besonders in solchen Vereinen eine gewisse Ruhe auszustrahlen und auch etwas Ruhe in den Verein reinzubringen, weil das ist ja oft das Problem.

00:17:50: oder das sogenannte Problem in Traditionen, dass oft nicht das Sportliche das Entscheidende ist oder das Zentrale ist, sondern Streitereien im Umfeld oder was es alles gibt.

00:18:03: Das kennen wir ja von vielen Vereinen und ich glaube, da ist es für den Sport einfach wichtig, dass man nicht permanent Nebenkriegschaublätze hat.

00:18:11: Und wie ist da deine Herangehensweise?

00:18:13: Also du sagst, du bist da auch sehr emotional, also da kochen auch mal Emotionen hoch, aber hinter verschlossenen Türen, wenn du Dinge mitbekommst, im direkten Umfeld eines Vereins auch vielleicht mitarbeitende, also wie ist so deine Herangehensweise, um auch mit Konflikten umzugehen, mit Gesprächen, die vielleicht auch Konflikte hervorbringen, was ist da so deine Maxime?

00:18:38: Also zuallererst versuche ich natürlich mal als Vorbild zu dienen, einfach mit gewissen Fleiß mitzubringen.

00:18:46: Ich glaube, das ist mir auch ein bisschen in die Wiege gelegt worden, dass ich gerne arbeite, dass ich da gerne zur Arbeit kommen, gerne in jedem Verein, in dem ich bislang war, sowohl als Spieler als auch jetzt in anderen Funktionen, war ich immer gerne, ich konnte mich immer zu hundert Prozent mit meinem Arbeitgeber identifizieren.

00:19:07: Und ich glaube, das ist mal eine große Voraussetzung, um einfach glaubwürdig zu sein, den Mitarbeitern gegenüber von dem man auch verlangt, dass sie alles für den Verein geben und vielleicht auch ein bisschen darüber hinaus, weil die Arbeitszeiten im Fußball natürlich nicht immer ganz so familienfreundlich sind und da gehört einfach diese Identifikation zu einem Verein dazu, um da nicht immer auf die Uhr zu schauen.

00:19:30: und ich glaube oder das ist mir einfach wichtig, dass ich da vorangehe und auch ein gewisses Vorbild bin, was den Einsatz angeht.

00:19:39: und dann macht man trotzdem noch lange nicht alles richtig, aber dann ja der Einsatz muss stimmen und das fängt man auch ein und unangenehme Themen gehören natürlich dazu, aber die müssen dann besprochen werden und auch klar angesprochen werden, aber das sollte hinterverschlossen natürlich stattfinden und dann auch nicht nach außen dringen.

00:20:02: Und jetzt hast du ja auch gerade schon in Saarbrücken von von Hartmut Ostermann gesprochen.

00:20:07: In Hannover ist Martin Kind auch eine sehr präsente Person.

00:20:12: Das sind ja beides sehr starke Persönlichkeiten, so will ich es mal nennen.

00:20:18: Und auch da wiederholt sich etwas, also nicht nur dieses emotionale Umfeld, Traditionswein, aber auch diese diese Person, die die scheinbar übermächtig wirken oder gewirkt haben.

00:20:28: Und dann kommst du und findest einen Draht.

00:20:32: mit diesen Menschen.

00:20:34: Ja, das wird ja oft so ein bisschen negativ dargestellt.

00:20:37: Ich sehe das.

00:20:38: Ist es

00:20:38: so?

00:20:40: Sondern, also, oder viele, ja, wie funktioniert das in Hannover und ist ja anstrengend.

00:20:46: Ich sehe das absolut positiv in Saarbrücken mit Hartmut Ostermann, auch in Hoffenheim, mit Dietmar Hopp.

00:20:52: Genau, genau.

00:20:53: In Hannover jetzt mit Martin Kind oder auch durch Großmann, Gregor Baum, die weitere Gesellschaft dabei uns sind, weil Aus meiner Sicht kann man extrem viel von ihnen lernen.

00:21:03: Sie haben alle große Unternehmen aufgebaut und haben offensichtlich viele richtige Entscheidungen in ihrem Leben getroffen.

00:21:09: Und da konnte ich jetzt in der Vergangenheit und auch bis heute sehr viel auch lernen und aufsaugen, insbesondere was die wirtschaftlichen Dinge angeht.

00:21:19: Und natürlich hat man im Sport immer mal wieder unterschiedliche Meinungen.

00:21:24: Wenn ich in meinem Bereich den ich verantworte, anderer Meinung bin, dann muss ich auch anders entscheiden.

00:21:29: Aber ansonsten konnte ich extrem viel lernen aus vielen Terminen mit Martin Kind und auch mit Hartmut Ostermann.

00:21:39: Ja, also ich sehe das absolut positiv.

00:21:42: Und am Ende muss man aber auch sagen, muss man trotzdem seine eigenen Entscheidungen treffen.

00:21:47: Und ich glaube, das wussten oder wissen diese Personen auch zu schätzen, dass ich alles im Sinne des Vereins macht und anderen Intentionen habe, sondern im Sinne des Vereins das das bestmögliche Versuche rauszuholen.

00:22:02: Und das wurde, so schätze ich es zumindest ein, auch immer immer so eingeordnet und deswegen habe ich auch immer relativ schnell auch viel Freiheiten gehabt und konnte das so gestalten, wie ich mir das vorgestellt habe.

00:22:18: Ja, das klingt ja nach einem tollen Rezept, also ein Stück weit so mit einer Unvereingenommenheit, ran gehen, zuhören, neugierig sein, eine Wertschätzung auch rüberbringen, also dass man jetzt nicht als junger Wilder kommt und denkt und sagt, wir müssen ja alles umreißen, alles was war ist schlecht.

00:22:38: Ich zeige euch mal wie es geht, sondern eher auch da eine große Wertschätzung rüber gibt an das, was auch in den Jahren zuvor gemacht wurde.

00:22:46: Aber gleichzeitig auch rüberzubringen, so hier ist eine Grenze, eine Klarheit rüberzubringen, das sind meine Entscheidungen im Sinne, im Wohle des Vereins.

00:22:55: Das ist ja so eine Dualität, die ich da so raus höre.

00:22:59: Ja, ich glaube, ein Verein ist nie, besteht nie aus einer Einzelperson.

00:23:04: Und die genannten Personen haben große Verdienste in diesen Vereinen.

00:23:08: Alle Vereine würden oder zumindest mal meine Vereine aus der Vergangenheit und heute würden jetzt nicht so dastehen ohne diejenigen Personen.

00:23:16: Und dementsprechend sind das wichtige Bausteine in dem Konstrukt jetzt hier, Hannover, six neunzig.

00:23:23: Und dementsprechend.

00:23:26: müssen sie aus meiner Sicht auch an den notwendigen Stellen mitgenommen werden.

00:23:31: Und ich glaube, wir können nur erfolgreich sein, wenn wir gemeinsam in eine Richtung gehen.

00:23:36: Und dann gehört eine kontroverse Diskussion definitiv auch immer wieder dazu.

00:23:41: Und vielleicht ist man auch nicht immer einer Meinung, wenn eine Entscheidung getroffen wird.

00:23:45: Aber man muss zusammen dahinter stehen und dann glaube ich, kann man vorankommen.

00:23:51: Du bist entscheidungsvoll, das haben wir schon gehört.

00:23:56: bist auch an gewissen ställen ganz konsequent und du sagst eben man muss gemeinsam den weggehen.

00:24:04: aber es gibt dann auch immer wieder situationen wo es nicht gemeinsam weitergeht und wo das umfeld nun eisberg sieht.

00:24:11: also die sehen ja nicht was unter dem eisberg liegt also was da alles war wird und was eine vorgeschichte ist und wie vielleicht im detail auch im innen so die verhältnisse sind.

00:24:20: man sieht nur aha das ist ein trainer wie ein saprücken dir glottner der ist relativ erfolgreich und der wird dann beurlaubt oder in Stefan Leitel auch in Hannover, wo man sagen kann, naja, das war jetzt nicht ganz so schlecht und da kommt es auch zu so eine Trennung.

00:24:35: Das heißt, irgendwann gehst du diesen konsequenten Weg, auch wenn du weißt, dass es da ganz schön Gegenwind gibt.

00:24:42: Ihr seid damals mit Zerbrucken aufgestiegen, da hat es geklappt.

00:24:45: Du hast heute auch ein sehr, sehr gutes Verhältnis zu Dirk Lottner, der ist mittlerweile auch Angestellte des Vereins.

00:24:52: Also da gibt es ja auch eine Seite in dir und das hat mir vorhin schon diese ganz klare entscheidungsfreudige Seite, die sich dann auch in den Wind stellt, weil sie einfach überzeugt ist von diesem Weg.

00:25:05: Ja, diese Entscheidungen sind nicht immer einfach und ich möchte die auch gar nicht immer komplett alleine treffen.

00:25:11: und trotzdem gibt es die Funktion dann her, dass einer am Ende die Entscheidung treffen muss, aber in manchen Themen kann ich zehn Personen fragen und bekommen elf verschiedene Meinungen.

00:25:20: Und dann ist irgendwann der Zeitpunkt da, wo man sagen muss, okay, ich bin nicht mal überzeugt von dem, wie es bislang läuft.

00:25:27: Und für mich war es jetzt in den zwei genannten Beispielen immer so gewesen, dass es für mich das Schlimmste wäre, wenn ich im Nachhinein dastehe und sage, ich habe es eigentlich gewusst, aber ich hatte nicht den Mut zu entscheiden.

00:25:41: Da habe ich die Meinung, dass das nachher die schlimmere Konstellation ist, als eine Entscheidung zu treffen und sie funktioniert dann nicht.

00:25:50: Und deswegen diese Situationen, ich reiß mich darum nicht, ist es nicht so, dass ich das gerne mache und aber irgendwo die Verantwortung sehe zu handeln, wenn ich das Gefühl habe, dass es nicht in die richtige oder nicht mehr in die richtige Richtung läuft.

00:26:08: Deswegen versuche ich trotzdem mit den handelnden Personen.

00:26:12: Es gibt ja auch immer noch eine menschliche Ebene, das so zu besprechen, dass man zumindest mal, wenn eine gewisse Zeit vergangen ist, sich auch wieder in die Augen schauen kann.

00:26:24: Was ist denn für dich unverhandelbar so in deiner Führung auch in Hannover?

00:26:29: Das ist ja mittlerweile auch ein... eine Größe eines mittelständischen Unternehmens.

00:26:36: Was ist für dich an der Stelle im Umgang mit den Mitarbeitenden von den Führungswerten her für dich ganz, ganz wichtig und steht vielleicht an der ersten oder auch zweiten Stelle?

00:26:48: Das heißt, wie ist so die Einordnung, wenn ich jetzt mit Menschen reden würde, die mit dir täglich vielleicht zu tun haben im im Gebilde Hannover-Sixundneinzig?

00:26:57: Was würden die denn vielleicht über dich sagen von dem, was dem Markus ist?

00:27:01: ist wichtig das.

00:27:02: Was glaubst du würden die dann sagen?

00:27:04: Also ich hatte ja es vorhin schon mal kurz angesprochen, dass der Fleiß in mir extrem wichtig ist, Ehrlichkeit wichtig ist.

00:27:12: Auch bei anderen damit der Fleiß.

00:27:14: Ja, also ich hoffe es auch, dass durch meinen Fleiß auch bei den anderen irgendwo automatisch einfordere und natürlich eine gewisse Ehrlichkeit gehört dazu und dass die Dinge, die man macht, im Sinne des Vereins gemacht werden und nicht aus irgendwelchen persönlichen Interessen oder zu seinem eigenen Vorteil natürlich.

00:27:36: schaut auch jeder immer irgendwo in einer gewissen Weise auf sich.

00:27:39: Wir sind im Fußball und das wäre, glaube ich, utopisch zu glauben, dass es immer alles genauso läuft.

00:27:45: Aber die drei Punkte sind mir schon extrem wichtig, dass die Dinge im Sinne des Vereins und im Sinne des Erfolgs gemacht wird.

00:27:53: Weil ansonsten kann man das große Ziel, wie auch immer das lautet, das ist ja in jedem Verein anders.

00:27:59: Bin ich der Meinung, kann das nicht erreicht werden.

00:28:02: Und vielleicht nimmst du uns mal mit.

00:28:05: Gibt es so viel, vielleicht auch Momente der kleinen Freuden für dich, also Markus Mann auf dem Weg zur Arbeit oder vielleicht in deinen eigenen Pausen, wo du dich vielleicht auch mal zurückziehst und spazieren gehst?

00:28:18: Also gibt es, gibt es so, wenn du auf deine aktuelle Situation auch schaust, die Arbeit, Hannover' bislang auch zusammen kreiert habt wie muss ich mir das vorstellen gibt es so so auch für dich momente wo du dich zurücklehnt und auch das ganze mal sacken lässt auch freut und was gibt dir dann auch freude?

00:28:39: also welche momente auch in der vergangenheit auch wenn es vielleicht für andere nur um den krassen sportlichen erfolgt gibt gibt es mit sicherheit auch viel für dich markus momente über die du dich einfach freust ohne dass man das jetzt irgendwie groß an die Glocke hängt, aber trotzdem irgendwie innerlich spürt so Mensch, das sind jetzt Momente, die mich echt gerade freuen.

00:28:58: Gibt es so Momente für dich auch, wo du mal so auch so innehalten kannst und gewisse Dinge auch einfach wertschätzt, unabhängig von der Positionierung?

00:29:07: Oder ist man so sehr unter Druck angesichts des Aufstiegsdrucks für euch, dass man das nur an diesem Tabellenplatz misst?

00:29:17: Also Fußball ist ja grundsätzlich erst mal ein Tagesgeschäft und deswegen ist es natürlich an einem Wochenende, wenn der Abpfiff ist.

00:29:24: Und man hat gewonnen, das ist natürlich schon auch irgendwo so das, wo man sich extrem freut, wo man auch einmal tief durchatmet.

00:29:32: Das ist definitiv, wenn man jetzt mal die kurzfristigen Perioden nimmt, ist es sicherlich ein Spieltag.

00:29:39: Ansonsten, was die Wertschätzung angeht für das, was wir hier machen dürfen, da muss ich sagen... Das habe ich jetzt in der letzten Zeit schon auch etwas besser kennengelernt, als das vielleicht früher der Fall war.

00:29:50: Ich habe jetzt ja auch den einen oder anderen Verein kennengelernt und man neigt ja immer dazu, zu glauben, woanders ist es besser.

00:29:57: Das ist definitiv nicht so, woanders sind die Probleme nur etwas anders gelagert.

00:30:03: Deswegen muss man schon, und das versuche ich auch, den Mitarbeitern immer mal wieder zu sagen, dass es woanders nicht immer besser ist und dass wir hier wirklich viel haben.

00:30:16: Wir haben jetzt, glaube ich, am Sonntag das dritte Mal in vier Heimspülen ausverkauft mit neunundvierzigtausend Zuschauern.

00:30:23: Darüber kann ich mich extra freuen, wenn das, was wir machen und das, was wir anbieten, dass das angenommen wird.

00:30:30: Da gibt es schon Momente, in denen ich mich innerlich ein bisschen freuen kann.

00:30:37: Hannover ist eine deutlich schönere Stadt als das vielleicht viele glauben.

00:30:41: Wir haben hier ein schönes Staat und wir haben nebendran den Maschsee.

00:30:43: Wir haben die Eilenriede als größten Stadtwald in Europa.

00:30:47: Das sind schon Dinge, die ich zu schätzen weiß.

00:30:50: Und ich glaube, das sollte auch immer jedem bewusst sein, dass es auch keine Selbstverständlichkeit ist, diesen Bundesliga-Alltag bewegen zu dürfen.

00:30:59: Und das ist sicherlich ein Punkt, den ich jetzt mit den Wechseln in den letzten Jahren besser verstehe und mehr zu schätten weiß, als das vielleicht früher der Fall war.

00:31:11: Und ansonsten ist, ja, ist es im Fußball, gibt es ja immer eine klare Rückmeldung, ob das, was man macht, gut ist, ob es funktioniert, ob die Ergebnisse gut sind.

00:31:22: und deswegen gebe ich mir schon Mühe, etwas über den normalen einzelnen Spieltag hinauszuschauen und bin ich auch im Alltagsgeschäft oft gefangen.

00:31:35: Und weil du es auch gerade immer so ansprichst, also die Demut und Mensch, wir haben ja eine Menge da, was es gilt auch mal zu schätzen und zu sehen.

00:31:47: Wie hast du es erlebt auch von der Stimmung her?

00:31:50: War das so in Hannover?

00:31:52: Im Moment habe ich den Eindruck, da gibt es eine gewisse Euphorie.

00:31:55: Kannst du gerne bestätigen, aber vielleicht war es in den... Zeiten davor auch von der Stimmung her, dass du gesagt hast, Mensch, wir müssen mal hier die Fenster aufreißen, mal eine frische Luft wieder reinbringen, mal einen neuen Blick auf das Ganze.

00:32:07: Und gab es so eine Haltung?

00:32:10: Ach, es wird eh nichts und so ein bisschen so eine... So eine negativ geframte Haltung, die du bewusst wahrgenommen hast und steht man jetzt an der anderen Stelle, also ist das jetzt auch ein bisschen das Ergebnis dessen, was du auch gerade so angesprochen hast.

00:32:27: Also die Dinge mehr positiv zu sehen einfach.

00:32:32: Am Ende lernt man den Verein ja auch dann wirklich erst richtig kennen, wenn dann mal eine Zeit lang da ist.

00:32:36: und ich glaube, wir müssen schon so ehrlich sein, dass Hannover six neunzig bundesweit oft mit Streit in Verbindung gebracht wurde, mit den internen Differenzen in Verbindung gebracht worden ist.

00:32:49: Und das war sicherlich für den Verein nicht gut gewesen, dass es immer wieder diese Nebenkriegsschauplätze gab.

00:32:56: Und auch zu meiner Zeit gab es die immer mal wieder punktuell.

00:33:01: Man ist dann natürlich auch nicht immer in der Position, alles zu klären und alles zu lösen.

00:33:06: Aber ich glaube, Ich hoffe es, dass es nun alle hier auch verstanden haben, dass es nur gemeinsam geht und dass Nebenkriegsschauplätze einfach von dem Wesentlichen ablenken.

00:33:17: Wir haben hier alle das Ziel, dass Hannover sixneunzig wieder in erstlig ist wird.

00:33:22: weil Hannover einfach auch ein Bundesliga-Standort sein kann oder vielleicht sogar sein muss.

00:33:28: Und wir sind jetzt aber trotzdem schon mehrere Jahre in der zweiten Liga und wir wissen, wie schwierig es ist, da rauszukommen und das entscheiden einfach Kleinigkeiten sowohl im sportlichen Bereich als auch manchmal vielleicht einfach der Funke von den Rengern oder aus dem Umfeld oder dass sich die Spieler wohlfühlen.

00:33:44: Und ich habe jetzt die Hoffnung und Ich bin aber eigentlich auch ein gutes Gefühl, dass wir das alle verstanden haben.

00:33:51: Und ich glaube jetzt mit der Ernennung der neuen Geschäftsführung haben wir seit März eine gewisse Ruhe im Verein und konnten jetzt mit dem Saisonstart, mit den Neuzugängen.

00:34:05: wieder eine gewisse Freude entfachen.

00:34:07: Und ich glaube, jetzt ist es die Aufgabe von uns allen, das einfach aufrecht zu erhalten.

00:34:11: Und dann haben wir hier eine Power in Hannover, die uns dann auch zu größeren Zielen tragen kann.

00:34:17: Aber die Aufgabe ist natürlich schwer und es darf nicht viel dazwischenkommen.

00:34:22: Das ist uns bewusst, aber wir haben selbst in der Hand oder die Spieler auf den Fuß dann irgendwann auch das große Ziel zu erreichen.

00:34:31: Muss es auch sein hier in Hannover und trotzdem ist es keine Selbstverständlichkeit, weil an anderen Orten einfach auch gut gearbeitet wird und auch Fußball gespielt wird.

00:34:40: Wir sind nicht der Größer der Liga, wir bekommen nirgends bei keinem Auswärtsspiel den roten Teppich ausgerollt, weil wir im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr

00:35:00: im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr.

00:35:02: im Jetzt hast du schon ein paar wichtige und gute Dinge gesagt, in Bezug auf die Frage, die ich dir jetzt stellen will.

00:35:08: Was macht einen gut geführten Verein aus?

00:35:13: Vielleicht auch auf den Gedanken hinaus, wenn du auch auf andere Vereine schaust, auf den Erfolg, auf den Misserfolg, hat es vielleicht auch immer mal wieder damit zu tun, wie ein Verein.

00:35:24: Von der spitze her aufgestellt ist.

00:35:26: also jetzt bist du ein paar jahrelang nur vergesen hast hast wirklich viele jahre führungsverantwortung.

00:35:32: Eingesammelt was was was braucht ein verein der vielleicht erfolgreich sein will?

00:35:37: was was macht gute führung aus?

00:35:38: wenn du nur das auf dem papier mal.

00:35:42: Mit drei vier stichpunkten beschreiben müsstest?

00:35:45: das ist natürlich immer eine wunschvorstellung

00:35:48: ja.

00:35:51: Ich glaube, ein Zusammenhalt mit einer gesunden Streitkultur, um einfach auch voranzukommen, um sich einfach auch Meinungen sagen zu können, ohne dass der gegenüber beleidigt ist, sondern vielleicht zum Gedanken anregt, um einfach besser zu werden.

00:36:09: Ich glaube, das ist extrem wichtig, aber wenn es darauf ankommt, dass man zusammen steht, dass es nach außen, nachher auch nicht heißt, das war aber... dem seine Entscheidung und das war meine Entscheidung, sondern dass man die Entscheidung dann auch zusammenträgt, zusammen steht, wenn es auch mal nicht so gut läuft, dass man die Ruhe bewahrt, was ja auch nicht immer ganz so einfach ist.

00:36:30: Das spielen ja auch noch die Medien dann eine gewisse Rolle.

00:36:33: Das ist auch an jedem Standort ein bisschen unterschiedlicher gelagert.

00:36:37: Wenn man jetzt nur die zweite Liga anschaut, welche Vereine haben jetzt oft vorne mitgespielt?

00:36:43: oder von wem hat man es oft nicht erwartet, vorne mitzuspielen, dann waren das oft diese Vereine, die eine gewisse Huhe haben und so auch überperformen konnten.

00:36:52: Es gab wenige Traditionsvereine, die irgendwo überperformt haben.

00:36:57: Und ich glaube, das sollte uns großen Vereinen, zudem ich jetzt aktuell zähle, dann schon auch den Schiff denken geben und auch mal über den Tellerrand hinauszuschauen, wie kommen andere zum Erfolg.

00:37:10: Und deswegen eine gewisse Huhe und dass man zusammen steht und in eine Richtung rudert anderes.

00:37:16: Anders geht es in so einer Engwieger nicht, um erfolgreich zu sein.

00:37:20: Und du hast gerade das Thema Kritik, Kritikfähigkeit.

00:37:25: Wie gut gelingt dir das?

00:37:27: Ich glaube, kein Mensch hört gerne, dass er vielleicht falsch liegt oder was falsch gemacht hat.

00:37:32: Wie versuchst du dich selbst auch zu challengen, indem du auch ein Umfeld kreierst, wo auch gewisse Dinge mal in Frage gestellt werden, wo man dann ein bisschen nachjustieren kann, feinjustieren kann.

00:37:44: Wie schaffst du das?

00:37:45: Also so eitel ist wahrscheinlich jeder Mensch, dass er lieber gelobt wird, als dass er kritisch

00:37:49: wird.

00:37:50: Aber in diesem Geschäft gehört Kritik einfach auch dazu.

00:37:55: Es ist eine Position, wo man auch in einer gewissen Öffentlichkeit steht.

00:37:59: Und dann gehört es auch mal dazu, dass nicht jeder die Entscheidung gut findet.

00:38:03: Ich glaube, wenn man damit nicht umgehen kann, dann ja.

00:38:09: Ja, dann ist es schwierig, glaube ich.

00:38:11: Also dann ist der Alltag natürlich nochmal ein bisschen schwerer zu bewältigen und dann, ja, sagen wir es ist auf jeden Fall gut, dann vielleicht auch in manchen Fassen nicht alles zu lesen oder alles unahe an sich heran zu kommen zu lassen.

00:38:29: Es ist ja erstmal eine schöne Sache, dass der Fußball von der dass es eine gewisse Interesse gibt, dass es Interesse von den Fans gibt, gewisse Interesse von den Mädchen gibt, davon leben wir ja auch alle.

00:38:40: Und deswegen gehört das dazu, ansonsten zwingt uns auch keiner diesen Beruf auszuüben.

00:38:49: Deswegen ist es, glaube ich, ganz gut, wenn man da eine gewisse Resilienz hat.

00:38:53: Die Resilienz ist wichtig und kann man das auch intern dann vielleicht auch nutzen für sich, also eine gewisse Kritikfähigkeit, also dass man sich intern auch durchaus der Kritik annimmt?

00:39:03: Wenn dir ein intern gesprochen wird, wenn man an eine gewisse Strategie denkt oder eine Entscheidung, also versuchst du da auch so eine Kritikkultur auch zu pflegen, um daraus dann auch wieder was zu gewinnen, weil vielleicht der kitzige Blick des Kollegen der Kollegin dann vielleicht ganz hilfreich war.

00:39:21: Ja, ich glaube, wenn wir uns immer nur streicheln gegenseitig, dann kommen wir nicht voran.

00:39:26: Und das gehört natürlich auch zu mir dazu, dass das Ja, dass ich froh bin sogar, wenn Dinge auch mal kritisch angesprochen werden, weil ich glaube, egal wer in dieser Position ist, ob das ich bin oder jemand anderes ist, wir sind weiter davon entfernt, alles richtig zu machen und wir vielleicht auch manchmal... Im Alltag, was die Kabine angeht oder bei den Physios angeht, bei den Ärzten, bei den Trainern, vielleicht auch gar nicht immer alles mitbekommen.

00:39:53: Und deswegen ist es immer wichtig, eine Rückmeldung zu bekommen, auch wenn sie kritisch ist, um Dinge dann auch wieder verbessern zu können.

00:40:02: Und wie wichtig ist das für dein Profil, für deinen Standing?

00:40:05: Wie nimmst du es wahr, selbst Fußballer gewesen zu sein?

00:40:08: Ist das, spielt es überhaupt noch eine Rolle?

00:40:12: Also ich für mich bin froh, dass ich diese Erfahrung gemacht habe, dass ich weiß, wie eine Kabine funktioniert, dass ich weiß, wie ich vielleicht ein Spieler in der einen oder anderen Situation fühle.

00:40:21: Und trotzdem ist es offensichtlich keine Voraussetzung, um diesen Posten auszuüben, weil es genug Beispiele gibt, die einen sehr, sehr guten Job machen, erfolgreich sind und vielleicht nicht diese Fußballerlaufbahn hatten.

00:40:36: Deswegen, ich sehe... Beide Wege als möglich an.

00:40:40: Ich bin aber trotzdem für mich persönlich froh, dass ich diese Erfahrung habe.

00:40:46: Gibt es, wenn du jetzt auch gerade schwierige Entscheidungen, die zuletzt von Leitel, Breitenreiter, sind natürlich Entscheidungen, die dann hoch und runter diskutiert werden?

00:40:58: Wie versuchst du das für dich zu reflektieren?

00:41:01: Was gibt es für Phasen dann auch vielleicht nach der Saison in der Saison?

00:41:05: Wie versuchst du so die Dinge setzen zu lassen und dann deine Ganz konkreten Schlüsse auch vielleicht zu ziehen.

00:41:14: Gibt es da Routinen oder gibt es Vorgänge, die da helfen?

00:41:21: Bei mir persönlich ist es eigentlich so, dass ich im Laufe der Zeit irgendwo ein Gefühl entwickle.

00:41:26: War es richtig, war es nicht richtig, muss man nachjustieren.

00:41:30: Auch wenn ich jetzt einzelne Spiele bewerte, so ist das meistens bei mir nicht direkt mit dem Abpfiff, sondern... im Laufe der nächsten ein, zwei Tage.

00:41:38: und so ist es mit etwas größeren Entscheidungen auch, dass ich mit der Zeit irgendwo ein Gefühl bekomme.

00:41:45: Auch bei Transfers brauche ich irgendwo dieses Bauchgefühl.

00:41:48: Jetzt ziehen wir das durch und so ist es auch mit Entscheidungen im Nachhinein, dass ich da irgendwann das Gefühl bekomme und sicherlich setzt man sich dann irgendwann noch mal hin und geht vielleicht noch mal die einzelnen Punkte durch, die richtig waren, die falsch waren.

00:42:03: Aber so mit der Zeit entwickle ich da das Gefühl, ob ich ein Quatsch gemacht habe oder ob es ganz gut war.

00:42:11: Jetzt komme ich spontan.

00:42:13: Keine einfache Frage.

00:42:14: Du musst auch ganz beantworten.

00:42:15: Oder gibt es etwas, was du rückgängig machen würdest?

00:42:20: Entscheidungen?

00:42:20: Dabrücken, Hoffenheim, Hannover?

00:42:23: Gibt es da irgendwas?

00:42:25: Sicherlich definitiv und trotzdem.

00:42:29: kann ich diese Entscheidung nicht mehr rückgängig machen und deswegen gehören die dazu.

00:42:32: Und ich glaube, das Wichtigste ist einfach, wenn man mal eine falsche Entscheidung getroffen hat, seine Lehren daraus zu ziehen, um diesen Fehler nicht noch ein zweites Mal zu machen.

00:42:42: Wovor man aber ja nie gefeit ist, weil jede Situation irgendwo anders ist.

00:42:46: Aber ich glaube, man...

00:42:48: Das streben danach zumindest, ja.

00:42:51: Ja, man sollte schon seine Lehren daraus ziehen, wenn mal etwas nicht ganz so glücklich gelaufen ist.

00:42:55: Und ich bin jetzt beispielsweise mit, dass wir... Ich bin grundsätzlich kein Freund von Trainer wechseln.

00:43:03: Und mich ärgert das im Nachhinein definitiv, dass wir da jetzt in der Rückrunde so ein bisschen ins Rotieren gekommen sind, weil das eigentlich nicht meine Vorstellung ist.

00:43:12: Deswegen bin ich jetzt auch extrem froh, dass wir dann mit Christian Tietzen und Trainer gewinnen konnten, von dem ich überzeugt bin, dass wir wieder langfristig zusammenarbeiten können, weil auch das ist für mich ein... Ein Punkt, Kontinuität, der zum Erfolg führen kann oder die Wahrscheinlichkeit definitiv höher ist, mit Kontinuität zum Erfolg zu kommen, als alle drei Monate irgendwelche größeren Wechsel vorzunehmen.

00:43:36: Das ärgert mich im Nachhinein schon ein bisschen, da ins Rotieren gekommen zu sein.

00:43:41: Und Kontinuität, Markus Mann, Hannover, also das spricht ja eine klare Sprache.

00:43:45: Das ist Kontinuität tatsächlich.

00:43:48: Und wenn wir auch nochmal dieses Stichwort aufnehmen, Markus, dann... die Frage so, vielleicht bist du in zehn Jahren noch in Hannover, vielleicht bist du auch woanders, aber wenn du in zehn Jahren mal auf die Zeit in Hannover zurückschaust, was soll da passiert sein und wie möchtest du gerne, falls du dann auch gegangen bist, den Verein hinterlassen haben, strukturell von dem Erfolg natürlich, den wünscht man sich immer, aber was möchtest du denn, was so grundsätzlich über diese Zeit dann auch gesagt wird, wo der Markus Mann die Verantwortung gehabt hat.

00:44:22: Also was soll sich verändert haben in der Kultur, in der Struktur?

00:44:26: Am besten natürlich super erfolgreich, das ist klar.

00:44:28: Aber da gibt es ja noch ein paar andere Dinge, an die du sicherlich auch denkst, wenn du so einen Verein vorantreibst von der Strategie her, von der Professionalisierung.

00:44:37: Ja, also im Fußball muss man ja so ehrlich sein, dass erst über das man spricht sind die Sportlichterfolge, Aufstieg oder nicht Aufstieg, Abstieg oder nicht Abstieg.

00:44:45: So ehrlich muss man, glaube ich, sein.

00:44:47: Ansonsten entwickelt sich der Fußball ja auch immer weiter.

00:44:51: die Ansprüche an die ganze Struktur in einem Verein, auch die Ansprüche von Spielern an einen Verein.

00:44:57: Die werden ja immer größer durch die Nachwuchsleistungszentren.

00:45:01: mittlerweile viel haben, vor allem die großen Vereine bieten den Spielern ja schon relativ viel.

00:45:07: Wir müssen uns hier auch weiterentwickeln.

00:45:09: Wir haben, habe ich ja schon erwähnt, ein tolle Stadion.

00:45:11: Und trotzdem ist das, für die WM gebaut worden, auch da müssen wir immer wieder Nachbesserungen tätigen.

00:45:18: Deswegen in der Struktur, in der ganzen... herangehensweise auf dem aktuellen Stand bleiben, da keine Entwicklungen verpassen.

00:45:26: Ich glaube, das ist extrem wichtig und sehe ich auch als mein Aufgabengebiet an, da auf der Höhe zu bleiben oder vielleicht sogar mal einen Schritt vor den anderen zu sein.

00:45:38: Gibt

00:45:38: es dein Bereich, an den du denkst gerade, wenn du das sagst?

00:45:41: Ja, wir können im Scouting anfangen.

00:45:45: Oder man kann sich nicht mehr... vor Daten verschließen, die Daten mitzunehmen.

00:45:51: Wir haben auch diesen Sommer einige Spieler im ersten Moment erst mal über Daten entdeckt und haben sie dann im zweiten Blick im Stadion beobachtet.

00:45:59: Das ist ein Punkt, den man nicht mehr außer Acht lassen darf.

00:46:04: Die ganze Infrastruktur, die technologischen Dinge wie... die Daten, Tracking von den Spielern, Leistungsdaten und so weiter.

00:46:13: Das sind Dinge, die mittlerweile dazu gehören, aber die natürlich auch erstmal Geld kosten und angeschafft werden müssen.

00:46:20: Hier müssen wir auch immer wieder nachbessern.

00:46:23: Das ist sicherlich ein Punkt, der zu meinen Aufgaben gehört, hier vielleicht auch mal einen Schritt voranzusehen.

00:46:29: Und ansonsten ist es definitiv immer... wichtig, und das ist auch mir persönlich wichtig, dass ich im Nachhinein immer wieder auch zu dem Verein zurückkommen kann oder mich dort sehen lassen kann.

00:46:41: Und da bin ich auch stolz drauf ein Stück weit, dass ich das bei allen Vereinen, bei denen ich sowohl als Spieler als auch jetzt in Hoffenheim oder in Saarbrücken als Sportdirektor oder Akademieleider machen kann, dass ich da immer wieder zurückkomme.

00:46:58: vom Gefühl her mit offenen Armen und räundlich empfangen werde.

00:47:03: Und das resultiert definitiv aus ehrlicher Arbeit und fleißiger Arbeit.

00:47:08: Und das würde ich mir gerne beibehalten.

00:47:11: Das ist mir wichtig, dass im Nachhinein

00:47:16: die Türen aufgehen, wenn du zukommen würdest und über dich gut gesprochen wird.

00:47:20: Genau.

00:47:22: Ich kann

00:47:22: mir das ganz anders vorstellen, aber das ist eine schöne Vorstellung auf jeden Fall.

00:47:26: Ich habe das jetzt schon ein, zwei Mal erwähnt und ich bin der Überzeugung, dass das einfach durch ehrliche Arbeit erreicht werden kann.

00:47:35: Jetzt hast du gerade über Daten.

00:47:36: Wir kommen jetzt zum Schluss, Markus.

00:47:38: Letzte Frage.

00:47:39: Du hast gerade so die Technologisierung des Fußballs, Daten und am Ende sind es ja trotzdem die Menschen.

00:47:45: Menschen wie du, Trainer, Persönlichkeiten, die einfach auch ein Martin Kind, auch immer er sein mag.

00:47:52: prägt diesen Verein, ihr prägt System und Vereine.

00:47:56: Und jetzt will ich mal auf die Trainer kurz kommen, als letzte Frage.

00:48:00: Jetzt hast du ja selbst als Spieler auch einige erlebt, auch in deiner Rolle als Verantwortlicher.

00:48:04: Und welcher Trainer, wen würdest du jetzt nennen?

00:48:08: Oder werde es jetzt ungerecht gegenüber vielleicht vielen anderen, die du auch erlebt hast, aber ein Trainer, den du erlebt hast, so wie er arbeitet.

00:48:17: Man ist ja dann schon relativ... Tiefnah als Spieler oder eben auch als Sportdirektor oder als Geschäftsführer, welcher Trainer den du kennengelernt hast.

00:48:25: Im Laufe deiner ... ... forty-Jahre, glaube ich jetzt, Markus, hatte ich wirklich beeindruckt, wo du sagst, boah, das war ... ... da geht sein Weg oder ist sein Weg gegangen.

00:48:35: Der hat mich beeindruckt und hat mir auch viel gegeben.

00:48:38: Das ist natürlich noch mal eine schwere Frage zum Schluss.

00:48:41: Ja.

00:48:42: Weil es hat ja jeder Trainer irgendwo auch seine eigene Herangehensweise und deswegen ... Ich bin der Meinung, dass man die Trainer jetzt nicht eins zu eins vergleichen kann, weil ein Trainer, der Fußball spielen möchte, natürlich andere Dinge vermitteln muss als ein Trainer, der erst mal die Null halten möchte.

00:48:59: Deswegen kann ich und möchte ich die auch gar nicht so sehr vergleichen.

00:49:05: Wenn ich vielleicht einmal nennen möchte, den Trainer, den ich in Saarbrücken hatte, mit Dieter Ferner und der Achher auch.

00:49:12: dann Vizepräsident war und mich dann auch dann geholt hat oder mitgeholt hat als Sportdirektor.

00:49:18: Da haben wir sicherlich nicht den modernsten Fußball gespielt, aber wir haben hart gearbeitet, wir waren fit gewesen und er hat, was ich sehr beeindruckend damals fand, er hat jede Entscheidung im Sinne des Erfolgs getroffen, im Sinne des Vereins getroffen und das waren Dinge, er hat sich vor die Mannschaft gestellt, er hat auch mal Dinge auf sich genommen, für die er vielleicht nichts konnte.

00:49:42: Und wie er die Entscheidung getroffen hatte, immer im Sinne vom FC Saarbrücken, das war für mich extrem beeindruckend gewesen.

00:49:50: Und das habe ich mir auch versucht, abzuschauen.

00:49:53: Das wollte ich gerade sagen.

00:49:54: Das klingt so ein bisschen wie ein Vorbild oder eine Schablone, die du selbst für dich dann jetzt mitgenommen hast.

00:50:03: Die aller, allerletzte Frage, Markus.

00:50:05: Was machst du, wenn Hannover aufsteigt?

00:50:09: Was willst du machen?

00:50:09: ... rasierst du deine Haare oder ist da eine tolle Reise geplant oder was?

00:50:14: Was machst du, wenn Hannover six-neinzig wieder ... ... in der Bundesliga sein wird?

00:50:19: Vielleicht nächstes Jahr, vielleicht ein Jahr drauf.

00:50:21: Wir wissen nicht, aber was macht dieser Gedanke mit dir?

00:50:25: Ich hoffe, ich habe ja leider ... ... dann die schlechte Angewohnheit, dass ich mich über Dinge, die nicht funktionieren, länger aufrege als über Dinge, ... ... die funktionieren, dass ich mich da freuen kann.

00:50:35: Und da würde ich schon hoffen, dass ich einfach ... mal über mehrere Tage mich freuen kann, abschalten kann und dann einfach auch mal durchatmen kann und dann wird aber schon wieder irgendwo die nächste Aufgabe anstehen.

00:50:53: Das wäre wirklich ein Wunsch und auch ein bisschen ein Traum diesen Schritt dann machen zu können weil dann hat man einfach auch was hinterlassen das auch auf dem Papier ist.

00:51:04: und deswegen war es auch in Zerbrücken so, dass ich dann erst gegangen bin, nachdem wir aufgestiegen sind, dann dazu kam noch das Halbfinale im DFB-Pokal als Regionalikist, aber hauptsächlich eben dieser Aufstieg.

00:51:18: Das war mein Auftrag gewesen oder den ich mir selbst irgendwo gesetzt habe und der auch erwartet wurde diesen Aufstieg zu erreichen und dann irgendwo so seine Aufgabe auch erledigt zu haben.

00:51:30: und das habe ich mich hier natürlich auch gesetzt und deswegen würde ich mich da Wirklich vielleicht auch mal über mehrere Tage einfach freuen können über diesen Punkt.

00:51:40: Und was sonst noch dazukommt, dürfen dann andere entscheiden, ob die Haare abgehen oder nicht.

00:51:45: Das glaube ich jetzt eher nicht.

00:51:47: Aber ja, es wäre wirklich ein großer Wunsch, dieses Ziel dafür erreichen.

00:51:53: Das spürt man und ihr seid gerade dabei.

00:51:59: alles das Terrain zu ebnen für für ein Weg, wo man sich am Ende die Chance bewahrt.

00:52:03: Darum geht es ja, die letzten Wochen, April, Mai, dann noch dabei zu sein, dann noch die Chance zu haben.

00:52:09: Das ist, glaube ich, der Fokus, dass man dann in dieser Zeit zuschlagen kann.

00:52:13: Das wünsche ich euch, das wünsche ich dir und wünsche dir von Herzen tatsächlich diese Tage.

00:52:18: Da trete ich jetzt keinem anderen Verein zu nahe.

00:52:20: Ich wünsche dir, dass du dann vielleicht im Mai genau diese Tage bekommst und ja und dann einfach Check machen kannst.

00:52:26: So.

00:52:27: Erledigt.

00:52:28: Vielen Dank.

00:52:29: Markus, vielen Dank für das Gespräch.

00:52:31: Hat mich sehr gefreut, dich näher kennenzulernen, zu hören, was du so über deinen Weg denkst, über deine Werte und ja, was dir auch einfach wichtig ist in deiner Rolle.

00:52:41: Deswegen hat große Freude gemacht.

00:52:43: Viel Erfolg am Wochenende und bis ganz bald.

00:52:47: Tschüss.

00:52:47: Ja, das ist auch sehr Spaß gemacht.

00:52:49: Vielen Dank.

00:52:49: Tschüss.

00:52:50: Tschüss.

00:52:50: Ciao.

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