#Benjamin Ehresmann

Show notes

Als Chefscout von RB Leipzig gehörte Benjamin Ehresmann zu den Architekten einer neuen Scouting-Kultur in Deutschland. Ehresmann hat Fußball nie nur als Spiel verstanden. Sondern als System, als Dynamik – und als menschliche Herausforderung. Er verantwortete die Entdeckung und Entwicklung von Spielern wie Joshua Kimmich, Sadio Mané, Dominik Szoboszlai, Dayot Upamecano, Ibrahima Konaté und Naby Keïta, war tätig in leitenden Funktionen in Belgien, Holland und England – und gilt heute als einer der profiliertesten Talentsucher. Scouting, das zeigt dieses Gespräch eindrücklich, ist weit mehr als Datensichtung oder Videoanalyse. Es ist ein Zusammenspiel aus Menschenkenntnis, mutigen Entscheidungen, systematischer Arbeit – und der Fähigkeit, Potenziale zu erkennen, bevor sie offensichtlich sind. Die Stationen von Ehresmann erzählen von Fußball auf höchstem Niveau – doch seine Haltung verrät noch mehr: dass es im Scouting nicht nur um Treffer, sondern auch um Verantwortung geht. In einer neuen Ausgabe des LEADERTALK spricht Business-Coach und Podcast-Host Mounir Zitouni mit Benjamin Ehresmann, ehemaliger Chefscout, der offen über Führungsarbeit im Hintergrund spricht – und darüber, wie man Talente erkennt, bevor sie andere entdecken.

📌 Die Folge mit Benjamin Ehresmann:

  • 00:00 min: Intro, Begrüßung und Vorstellung
  • 05:01 min: Der RB-Kosmos: Von Leipzig nach New York
  • 08:46 min: Was echte Leader ausmacht
  • 12:11 min: Es braucht Förderer wie Rangnick
  • 22:10 min: Das macht einen guten Scout aus
  • 31:51 min: Als Rangnick zu Mbappé flog
  • 35:00 min: So tickt eine Scouting-Abteilung
  • 42:55 min: Der Weg vom Scout zum Vorstandsmitglied

- 53:11 min: Vom Titel zur Gier

Show transcript

00:00:00: Scouting und rekrutieren heißt ja eigentlich, einem Spieler den nächsten Schritt zuzutrauen, ohne dass er den schon gegangen ist.

00:00:06: Denn er sollte ja im besten Fall bei dir gehen, um dann einen wirtschaftlichen und einen sportlichen Wert für deinen Verein, in dem Fall war es RB, Leipzig zu generieren.

00:00:17: und all die Spieler, die wir zu dem Zeitpunkt verpflichtet haben, die hatten entweder keine oder nur sehr wenig Profi-Erfahrung zu dem Zeitpunkt.

00:00:26: Und bei uns sind sie dann gewachsen, wo wir wieder beim Thema Plattform sind, so ein kümliches Einbeispiel.

00:00:31: Daio Uppamecano, Ibrahima Konate, Dominic Schuboschlei, den wir nach Salzburg geholt haben, mit sechzehn aus Ungarn.

00:00:39: Das sind alle Spieler, auch Naby Kater, Sadio Mané in den ersten Jahren, die hatten schon in Frankreich ein bisschen Spielerfahrung auf Profi Nürburgring sammeln dürfen, waren aber weiter von den fern Champions League-Spielern zu sein.

00:00:51: Die wurden sie dann bei uns.

00:00:54: Und das ist halt... so ein bisschen der Mut und die Vision, einen Talent zu erkennen, aber dann auch mutig zu sein, den Spieler vorzuschlagen, wohlwissend, dass er noch nicht fertig ausgebildet ist.

00:01:05: Wir haben schon recht viele Jungs bekommen, die wir wirklich wollten.

00:01:07: Das

00:01:08: spricht für euch, ja.

00:01:10: Aber Kylian Mbappé, als er noch bei Monaco

00:01:12: war,

00:01:13: in der U-Achzehn damals, Ralf ist sogar rübergeflogen nach Monaco, hatte sich mit Vater und Spieler getroffen.

00:01:24: Aber den haben wir nicht bekommen.

00:01:25: Den wollten wir nach Salzburg holen und dann logischerweise im besten Fall danach nach Leipzig.

00:01:32: Ist ja kein Geheimnis, dass da schon auch eine logische Brücke geschlagen wurde, die auch einfach so, wo Sport die ja so wirtschaftlich Sinn gemacht hat bis zum gewissen Zeitpunkt.

00:01:42: Aber das ist ein Spieler, der damals schon auch damals noch extrem, ich sag mal, roh war, ein rohr Diamant, wild roh, aber hat auch einfach schon viele Aspekte gezeigt punktuell, die man bis heute bei ihm sieht, die auch ganz klar seine Waffen sind.

00:01:57: Und Kieran Mbappé war definitiv einer, an dem wir früh dran waren, aber auch viele andere, den wir dann aber nicht final aus welchem Grund auch immer überzeugen konnten.

00:02:15: Willkommen zum Leader Talk.

00:02:17: Hier ist Munir Zituni und ich unterhalte mich mit bekannten Persönlichkeiten aus dem Fußball über ihren Werdegang.

00:02:24: ihre Lebensphilosophie und Ansichten.

00:02:26: Können wir etwas von diesen Menschen lernen?

00:02:29: Dieser Frage gehe ich in meinem Podcast nach und wünsche euch viel Spaß mit meiner neuen Folge.

00:02:58: Fußball-Fans, Leadership-Fans geläufig.

00:03:02: Aber Benjamin, du hast einen ganz, ganz spannenden Lebenslauf.

00:03:05: Ich freue mich auf unser Gespräch über dein Leben, deine Werte und deine Gedanken zum Leadership.

00:03:10: Hallo, Benjamin.

00:03:12: Hallo Monia, ich freue mich.

00:03:14: Ja, und genau, fangen wir doch einfach damit mal an.

00:03:20: Also diesen doch sehr bewegten und abwechslungsreichen Lebenslauf in dieser Fußballblase mal zu beschreiben, Benjamin.

00:03:31: Du bist groß geworden in Frankfurt oder hast dort auch für den ortsansässigen Verein FFC Victoria ein neunzig langen gespielt bis nach Leipzig gegangen, um Sportwissenschaften zu studieren und in Leipzig gibt es auch ja einen ganz guten Fußballverein und da hast du dann irgendwann als Jugendtrainer Scout so angefangen und bis nach und nach reingewachsen, aufgestiegen, war es dann tatsächlich Leiter der Scouting-Abteilung bei RB Leipzig und bis dann über den großen Teich gegangen zu RB New York, Red Bull New York, auch dort Leiter des Scouting, was Chef Scout danach in Philadelphia Auch der Assistent des Sportdirektors dort.

00:04:23: Bis dann wieder nach Europa gekommen in Holland.

00:04:25: Vorstandsmittel bei den Bosch Sportdirektor bei Bershot.

00:04:30: Bershot ist

00:04:34: schon

00:04:35: fast schon.

00:04:36: Ja und von Belgien dann auch noch mal eine kleine Zwischenstation in England.

00:04:40: So habe ich es gelesen oder so hast du es mir auch noch mal mitgeteilt.

00:04:44: Technischer Berater bei Sheffield United.

00:04:47: Ja und Das Ganze irgendwie, ja, in einem doch recht jungen Alter, Benjamin, du bist, ähm, thirty-eight.

00:04:55: Das ist, ähm, das ist bewegend und

00:04:58: viele,

00:04:58: viele Stationen.

00:04:59: und, ähm, so meine erste Frage mit diesen unterschiedlichen Ländern, Deutschland, USA, Holland, Belgien, England.

00:05:08: Ähm, was waren so für dich denn so die prägensten Unterschiede im Führungsverständnis?

00:05:14: Ich kann mir vorstellen, dass da so der eine oder andere AHA-Effekt auch bei dir stattgefunden hat?

00:05:21: Ja, also erst mal den Lebenslauf oder meine Vita hast du schon mal sehr gut skizziert in den letzten knapp sechzehn Jahren, im Jahr zwei tausend neun gegen die Reise ja dann bei RB los.

00:05:30: Das war genau der Zeitpunkt, als ich zu den Zeitpunkt Sportwissenschaften studierte, im Jahr zwei tausend acht angefangen und dann zwei tausend neun quasi Kind der ersten Stunde in der Oberliga mit RB Leipzig, als Red Bull eingestiegen ist.

00:05:43: War natürlich glückliche Fügung und perfektes Timing, wo man davon reden, welche Rolle spielt Glück oder Timing im Leben.

00:05:50: Egal jetzt in welcher Lebensform, aber das war sicherlich eine glückliche Fügung und ein perfektes Timing.

00:05:57: Hätte ich zu dem Zeitpunkt nicht in Leipzig gelebt und studiert, wäre meine Wider wahrscheinlich ein Andere.

00:06:03: Sicherlich auch irgendwo im Fußball, aber sicherlich nicht zehn Jahre im RB-Kosmus.

00:06:10: Zu den Unterschieden in der Führungstätigkeit, Führungs-Steals.

00:06:17: Also der Unterschied Deutschland, USA ist natürlich schon enormer.

00:06:23: Habe ich auch extrem viel von mitgenommen, als ich sein Rüber bin, im Jahr zwei Tausend Siebzehnte nach New York.

00:06:28: Chef-Trainer zu dem Zeitpunkt bei New York Red Bulls war Jesse March.

00:06:33: Und Jesse ist, wer ihn persönlich kennt oder vielleicht mal kennenlernen durfte.

00:06:39: Halt für mich ein Vorzeige Beispiel eines Lieders im absolut positiven Sinne, weil er halt Leute abholt, Leute motivieren kann, extrem darauf achtet, jede Wertschätzung entgegenzubringen, wo wir da dabei sind.

00:06:56: Viel wird oftmals über eine Verantwortlichkeit abgebildet.

00:07:01: Aber nicht über die Befähigung dann auch jemanden einen Freiraum zu geben und wirklich in seinem Arbeitsfeld, wo er eigentlich die meisten Expertise mitbringen sollte.

00:07:09: Deswegen wird er meistens für den Job XY verpflichtet, ihm dann auch wirklich die Freiräume zu geben.

00:07:16: um dann das Ergebnis einzufahren, egal in welcher Form.

00:07:20: Und das ist gerade bei Jesse extrem gewesen, wovon ich nochmal extrem viel lernen konnte.

00:07:25: Und das fing an beim Medical Stuff über den Kidman bis hin zu seinem Coaching-Stuff oder auch der Scouting-Abteilung, einfach alle mit ins Boot zu holen, alle abzuholen, extrem offen zu kommunizieren, quasi keine Tabus irgendwie in den Raum zu stellen, sondern alles kann gesagt werden.

00:07:44: ... alles kann gesagt werden ... ... und vor allen Dingen auch konstruktiv ... ... und auch kritisch diskutiert werden.

00:07:50: Also diese ... ... diese Culture, diese ... ... ja ... ... Diskussionsoffenheit ... ... fand ich halt extrem ... ... spannend.

00:07:58: Hatte ich natürlich vorhin Leipzig ... ... auch schon kennengelernt, Ralf Rangnick ... ... einer meiner Mentoren ... ... und sicherlich auch ein ... ... absoluter ... ... Top-Lieder ... ... hat eigentlich ein ähnliches Profil, ... ... ist nicht so in Anführungszeichen der typische ... Deutsche von der Denkweise her, sondern schon offen nach vorn gerichtet, innovativ denkend.

00:08:21: Und vor allen Dingen Leute, um sich herum zusammenzubringen, die das Ganze als Team dann noch stärker machen.

00:08:28: Und das habe ich gerade in der Zeit bei RB, sowohl in Leipzig als auch in New York, natürlich lernen dürfen von, glaube ich, ja, super Beispielen an Liedern.

00:08:39: Zwei nannte ich gerade schon.

00:08:42: Das wäre jetzt erstmal so meine Frage

00:08:45: zu machen.

00:08:45: Ja, super spannend.

00:08:48: Da höre ich raus eine ganz offene Kommunikation, also Offenheit für alles letztlich.

00:08:57: Was wird es denn sonst noch, wenn wir jetzt mal über diesen Trainer-Typ mal mal sprechen, Rangnick oder auch Jesse March?

00:09:06: Was müssen solche menschen noch mitbringen dass sie das ausstrahlen?

00:09:11: also was nimmst du war bei diesen Liedern bei diesen menschen also ich höre gerade so eine ganz große offenheit raus.

00:09:17: was hast du noch so wahrgenommen?

00:09:18: also wenn man jetzt vielleicht von muster spricht oder oder was für eigenschaften haben denn diese diese trainer mitgebracht?

00:09:27: also du merkst halt sofort wenn wenn diejenigen den raum betreten dass dort eine ganz andere positive stimmung herrscht.

00:09:33: das ist halt einfach.

00:09:35: Das sind grundsätzlich Dinge, aus meiner Sicht sicherlich kannst du gewisse Aspekte auch im Liederschepp lernen, aber es ist schon eher eine Persönlichkeit und eine Charakterfrage.

00:09:44: Jürgen Klopp ist ja ein ähnliches Beispiel.

00:09:46: Der Jürgen Klopp, der ist wie er ist, hat natürlich dazu eine extrem hohe Fachkompetenz, aber er bringt halt einfach diese Softskills, diese Empathie, diese sozialen Komponenten mit.

00:09:59: Und aus meiner Sicht hast du die im Laufe deiner Jahre die angeeignet über die Erziehung deiner Eltern, über dein soziales Umfeld und über deine eigene Persönlichkeit.

00:10:10: Oder du hast sie nicht.

00:10:11: Es gibt, glaube ich, Leute, die sind erstmal fachlich richtig gute Lieder, weil sie extrem hohe Fachkompetenz mitbringen.

00:10:17: Den fehlt aber dieser empathische Teil.

00:10:19: Und der wird, glaube ich, gerade in der heutigen Zeit immer wichtiger.

00:10:22: Und das ist erstmal losgelöst von der Nationalität und von dem Land, in dem du arbeitest.

00:10:26: Zumindest habe ich das mitbekommen.

00:10:27: Und wenn du einfach offen auf die Menschen zugehst, manche sind dort erstmal ein Stück weit... verwundert, weil sie es vielleicht nicht kennen, das habe ich jetzt auch in Belgien und in den Niederlanden kennengelernt, ist wieder ein bisschen eine andere Mentalität, wenn dort jemand kommt und einfach versucht, offen zu kommunizieren, ein offenes Ort zu haben, auch teilweise für Thematiken, die neben dem Arbeitsfeld stattfinden, auch das finde ich persönlich als Lieder extrem wichtig, deinen Mitarbeitern und deinen Kollegen und deinem Team einfach nicht nur das Gefühl zu geben, sondern auch wirklich da zu sein und sie auch mal in der persönlichen Ebene abzuholen, weil wir wissen alle selbst aus eigener Erfahrung, dass du oftmals im beruflichen nicht so performen kannst, weil dich vielleicht private Themen belasten, sei es vielleicht dein Kind, dein Kind was krank ist oder vielleicht ein Krankheitsfall in der Familie.

00:11:21: Was es auch immer ist und du musst natürlich schon versuchen dafür ein sensibles Verständnis zu haben, um... ... dort auch denjenigen dann nicht irgendwie in einer gewissen Form ... ... unrecht zu tun, ... ... wenn er vielleicht ... ... im Arbeitsfeld nicht perfekt performen kann ... ... oder vielleicht eine Deadline verpasst, ... ... was es dann auch immer ist am Ende des Tages.

00:11:43: Und dafür, glaube ich, ... ... brauchst du einfach so einen ... ... komplexen Radar, ... ... der dieses Social Skills einfach abbildet.

00:11:51: Und zumindest die Persönlichkeiten, ... ... von denen ich gerade schon gesprochen habe, ... ... die haben das halt einfach.

00:11:55: Und du merkst es, wenn die den Raum betreten, ... ... dort ist halt eine ganz andere ... Stimmung, weil sie es einfach ausstrahlen.

00:12:01: Das ist einfach eine positive Herangehensweise.

00:12:06: Und das hilft natürlich extrem, dann dort auch für Glaubwürdigkeit zu sorgen.

00:12:12: Ja, Benny, jetzt bist du ja in Leipzig sozusagen reingestarrt und ich will nochmal auf deine Wider zurückkommen.

00:12:20: Und man, du sagst, das war eine glückliche Fügung, Stunde null.

00:12:24: Und trotzdem... gibt es vielleicht eine Konstellation, die es braucht, damit man überhaupt den Eintritt schafft.

00:12:30: Also was braucht es denn auf beiden Seiten vielleicht, also auf deiner Seite damals und dann auch grundsätzlich, was muss jemand mitbringen um in so einem Gebilde, in so einem Hochprofessionellen, der sich konstruktes dann entwickelt hat?

00:12:44: zwar, aber was muss man da mitbringen und was braucht es auch auf der anderen Seite, dass man einfach dann auch die Leute ranzieht, fördert.

00:12:53: dass die sich entwickeln können.

00:12:54: Da braucht es ja zwei Seiten.

00:12:56: Ja, also du brauchst natürlich erstmal jemanden, der bereit ist, gerade in jungen Jahren erstmal zu investieren.

00:13:02: Da geht es jetzt nicht darum, schon den ersten Vertrag zu unterschreiben.

00:13:07: Gerade als Sportstudent fängst du natürlich, du bist erstmal Fußballaffin, Sportaffin sowieso.

00:13:15: Und suchst natürlich trotz allem dann irgendwo den Einstieg.

00:13:19: Für mich war es halt der Fußball, weil ich selber Fußballer war und irgendwo immer bin und bleibe, wenn noch nicht auf professioneller Ebene als Spieler.

00:13:28: Aber natürlich versuchst du dann dort irgendwo einzusteigen.

00:13:32: So, da war natürlich gerade die Konstellation Sportstudium und RB Leipzig, die natürlich am Anfang händeringt nach Sportstudenten gesucht haben, die in die Trainerlaufbahn einsteigen wollen, erst mal im Jugendbereich und Kleinfeldbereich.

00:13:47: Das war so der Eintritt.

00:13:48: Und der Rest ist dann oftmals, ja.

00:13:51: Es gibt ja nicht die klassische Ausbildung zum Sportdirektor.

00:13:54: Es gibt doch nicht die klassische Ausbildung zum Chef-Trainer jetzt mittlerweile schon durch die Pro-Lizenzen.

00:14:00: Aber du arbeitest dich, und das hat ja am Ende das SEDA-Trainer, der heute selbst auf der höchsten Ebene arbeitet.

00:14:06: Du fängst halt nach deiner Karriere, wann die auch immer endet, an deiner Leidenschaft nachzugehen.

00:14:11: Du machst nach und nach deine Lizenzen.

00:14:14: Du investierst halt extrem viel Zeit, Arbeit und Energie und Leidenschaft, um erstmal dein Hobby nachzugehen.

00:14:20: und aus dem Hobby wird vielleicht dann irgendwann mehr ein Punkt der Wirtschaftlichkeit, weil wenn du davon leben kannst, ist es sicherlich dann irgendwann noch mehr als dein Hobby.

00:14:29: Aber ich glaube, der Grund, warum man Trainer wird, ist am Ende des Tages bei allen Männern, also Frauen heutzutage der Gleiche.

00:14:37: Das ist einfach die Leidenschaft zum Sport.

00:14:40: Und natürlich dann alles zu geben und dann brauchst du natürlich immer Förderer auf der Gegenseite, die das Talent auch erkennen, ähnlich wie bei Spielern, geht es darum dann auch Talent bei Trainern, bei Scouts, bei Videonalisten, bei Funktionären zu erkennen, um sie dann natürlich auch weiterhin zu fördern und nach oben zu pushen im Rahmen der Möglichkeiten.

00:14:59: Und das war bei mir dann unter anderem Ralph Rangnick extrem in den ersten Jahren, der mich dann von einem Scout der Jugendabteilung zum Scout der ersten Mannschaft oder der Profimannschaft gemacht hat.

00:15:11: Und dann irgendwann, nachdem ich dort, denke ich, bewiesen habe, dass ich recht seriös gut und hart arbeiten kann, mir dann auch die Möglichkeit geben, in jungen Jahren dann mehr Verantwortung zu übernehmen.

00:15:23: Also es ist ja immer ein dynamischer Prozess, aber du brauchst halt auf der Gegenseite natürlich immer Förderer.

00:15:30: Und wenn es die nicht gibt, Und es gibt genügend Talente, sowohl Spieler als auch von mir aus Trainer in dem Fall oder Scouts.

00:15:38: Die werden aber nicht erkannt.

00:15:40: Das ist dann oftmals das Gegenstück, was du ansprachst, dass man schon braucht.

00:15:45: Und dann reden ja viele immer von Mentoren oder Förderern in ihrer Karriere.

00:15:50: Nicht nur im Fußball, sondern generell im Arbeitsleben.

00:15:53: Und die brauchst du definitiv.

00:15:55: Und das ist dann schon die glückliche Fügung.

00:15:57: Da muss halt auch der richtige... Förderer zu dem Zeitpunkt nicht nur da sein, sondern auch deinen Talent erkennt.

00:16:02: Du musst die Chance natürlich wahrnehmen.

00:16:04: Geschenkt wird dir ja nichts, schon gar nicht im Fußballbusiness.

00:16:08: Weil die Anzahl von Leuten, die dort arbeiten wollen, ist natürlich exorbitant lang.

00:16:15: Und Vereine können sich grundsätzlich Mitarbeiter aussuchen.

00:16:18: Deswegen musst du dann deine Chance auf wahrnehmen, wenn sie dir dann gegeben wird.

00:16:21: Und da musst du dich freischwimmen.

00:16:23: Und das ist halt... Ja, da brauchst du Ausdauer und Zeit.

00:16:26: Und das sehe ich halt schon, das ist ein Unterschied zu der heutigen Generation.

00:16:32: Da ist die erste Frage immer fast die erste Frage bei vielen, was kann ich verdienen?

00:16:37: Ich habe die ersten vier Jahre ein kleines Studentengehalt bekommen, weil mir ging es nicht darum, Geld zu verdienen, in dem Moment, sondern die Chance wahrzunehmen, überhaupt das Privileg zu haben, in einem wachsenden Profiverein zu arbeiten.

00:16:53: Dass es dann halt so eine Erfolgsstory wird wie bei RB Leipzig, das hatten wir alle erhofft, konnte natürlich trotzdem niemand so vorhersehen, vor allem nicht in der Kürze der Zeit.

00:17:03: Aber Ralf hat es dann halt auch geschafft, die richtigen Leute auf allen Ebenen sowohl in der Nachwuchsabteilung als auch bei den Profis zusammenzuführen, die das ganze Projekt dann natürlich noch schneller haben, wachsen lassen und erfolgreich werden lassen.

00:17:13: Und das ist dann wiederum seine Riesenqualität, die ich vorhin schon erwähnt hatte.

00:17:18: Einfach nicht nur zu schauen, was kann ich selbst extrem gut?

00:17:21: Und er hat natürlich Wahnsinnsfähigkeiten als Lieder, als Chef-Trainer, als Sportdirektor, als Funktionär.

00:17:26: Aber eine seiner größten Qualitäten ist schon, best man for the job zu finden.

00:17:31: Also wirklich den absoluten Experten in dem jeweiligen Arbeitsfeld.

00:17:35: Und demjenigen dann, wie vorhin schon erwähnt, die Verantwortung, aber noch wichtiger auch den Freiraum zu geben.

00:17:42: Einfach die Arbeit abzuliefern.

00:17:45: Im besten Sinne.

00:17:47: Und das funktioniert, denke ich, bis heute in dem Arbeitsfeld, in dem er sich bewegt.

00:17:53: Und das habe ich natürlich auch extrem von ihm gelernt und mitgenommen.

00:17:56: Ja, total schön, dass du es nochmal ansprichst, weil ich hatte Ralf ja auch hier im Podcast und da hat er das genauso beschrieben, wie du es gerade auch gesagt hast.

00:18:05: Und er hat ja da auch nochmal betont, selbst beim Busfahrerschouter.

00:18:09: Wer fährt den Bus am besten?

00:18:11: Ja, also hört sich jetzt.

00:18:13: lustig an, aber das meint der Ernst.

00:18:15: Also wer ist da der beste?

00:18:17: und nicht irgendwie der Onkel von irgendeinem Ehrenvorsitzenden, der das dann macht, sondern der schaut dann schon auch da genauer hin.

00:18:25: Und das ist tatsächlich eine tolle Eigenschaft von ihm, dass er wirklich überall die besten haben will.

00:18:32: Und das andere, was mir gerade eben auch noch in den Sinn kam, wenn wir auch immer sagen, egal in welchem Bereich es fehlen Talente, dann kann man immer auf der einen Seite schauen, ja Mensch, Da ist vielleicht nicht viel da.

00:18:43: Aber die Frage ist immer so, wer erkennt die Talente?

00:18:46: Wer gibt denen den Raum?

00:18:47: Wer gibt denen die Verantwortung?

00:18:49: Wer gibt denen den Space und die Möglichkeit, sich zu entfalten?

00:18:52: Und da braucht es immer diese zwei Seiten.

00:18:55: Deswegen ist natürlich die Frage legitim, was gibt es für Talente oder für junge Leute, die Jobs ausfüllen können?

00:19:03: Aber die Frage ist auch immer, gibt es auch genügend Möglichkeiten für diejenigen, sich zu entfalten?

00:19:09: Und da muss sich jeder hinterfragen.

00:19:11: Und ich glaube, dass eine gute Führungskraft, so wie es auch Ralph lebt, genau dafür geeignet sein muss, nämlich zu erkennen, die ranzuholen, die ihn dann unterstützen können und da auch durchaus den Mut zu haben, zu sagen, ich kenne mich in dem Bereich nicht aus, deswegen hole ich mir dort jemanden, der perfekt dazu passt.

00:19:31: Absolut.

00:19:32: Gerade das gilt ja dann auch für die Talenterkennung bei Spielern.

00:19:37: Wir hatten einen Beispiel, den nenne ich jetzt einfach mal bei Ihnen.

00:19:42: Deutschlandweit, natürlich europaweit, eigentlich jeder kennt Josua Kimmich.

00:19:46: Josua hatten wir damals aus der U-IX vom VfB Stuttgart verpflichtet.

00:19:52: Nicht weil wir eben den Geldsack vor die Tür gestellt haben, sondern weil wir eben eine Plattform geboten haben im Profifußball in jungen Jahren, die ihm zu dem Zeitpunkt der VfB Stuttgart nicht gegeben hat.

00:20:02: Das war ja genau der gleiche Spieler, den Stuttgart sogar in den Haus hatte.

00:20:08: Wir haben ihm aber die Plattform Profifußball, damals dritte Liga.

00:20:11: geben können.

00:20:12: Und da sind wir genau bei dem Punkt, wo wir gesagt haben, okay, das ist ein Spieler, der sicherlich zu dem Zeitpunkt ein sehr großes Talent war, aber noch nicht der Joshua Kimmich, den man heute kennt, also wohl bei Bayern als auch in der Nationalmannschaft.

00:20:25: Aber er hatte schon extrem viele Eigenschaften, die er mitgebracht hat, war aber natürlich bis dato komplett unterfahren im Profifußball oder im Männerfußball generell.

00:20:33: Wir haben ihm aber die Plattform und die Möglichkeit gegeben.

00:20:35: Er hat die Chance dann genutzt.

00:20:37: Aber wir haben ihm sowohl in der Verpflichtung als dann auch damals Chef-Trainer Alexander ihm einfach die Plattform gegeben.

00:20:45: Im Männerbereich mit achtzehn, neunzehn Jahren in der dritten Liga, dann auch in der zweiten Liga, zum Stammspieler zu reifen.

00:20:52: Der gleiche Spieler, vielleicht bei einem anderen Club, hätte weiterhin noch U-IX gespielt oder vielleicht zweite Mannschaft, Regionalliga oder vielleicht wo auch immer.

00:21:03: Und das zeigt eigentlich, wie entscheidend es einfach ist, beide Seiten immer zusammenzuführen.

00:21:08: Talent, gewisse Lernwilligkeit, Arbeitsmentalität.

00:21:16: Das zählt natürlich immer dazu.

00:21:17: Das braucht die eine Seite und die Gegenseite muss halt die Plattform

00:21:20: bieten.

00:21:20: Genau.

00:21:21: So, und wenn das zusammenkommt, sowohl wie schon erwähnt bei Spielern als auch bei Mitarbeitern, dann kann das Ganze sich entwickeln.

00:21:28: Dann steigerst du die Chance.

00:21:30: Genau.

00:21:31: Nicht jeder funktioniert dann auch oder nicht jeder nimmt die Chance wahr oder aus unterschiedlichsten Gründen klappt es dann vielleicht doch mal nicht.

00:21:39: Aber es geht ja immer darum, die Chancen abzuwägen und die Chancen zu erhöhen und das Risiko zu minimieren.

00:21:45: Und ich glaube, da ist gerade RB, aber mittlerweile auch recht viele Clubs im innen und im Ausland ja schon fokussiert auf junge, entwicklungsfähige Talente.

00:21:56: Und das Wort Development, Entwicklung sagt sie eigentlich schon, es muss sich auch was entwickeln und dafür brauchst du halt eine Plattform, die du demjenigen geben musst.

00:22:06: Wenn die da ist, dann ist die Chance zumindest größer, auch was zu entwickeln.

00:22:11: Jetzt hast du die ersten Schritte als Scout gemacht, also hast du sich da innerhalb von wenigen Jahren eben zum Chef Scout entwickelt.

00:22:19: Was macht einen guten Scout aus?

00:22:20: Also woran, also... Tolle Transfers, ja.

00:22:25: Klar, aber man muss ja Eigenschaften mitbringen und nicht jeder... ist sofort ein guter Scout, weil ich glaube, es gehört einiges dazu, in dem Bereich gut arbeiten zu können.

00:22:36: Deswegen nochmal die Frage an dich.

00:22:39: A, vielleicht was hat dich ausgezeichnet?

00:22:42: und wenn das vielleicht eine zu schwierige Frage ist, weil man nicht gerne über sich selbst redet, was macht denn dann den guten Scout aus?

00:22:49: Also was braucht ein guter Scout?

00:22:50: Auch wenn du heute schaust in einer anderen verantwortlichen Position, wenn du da hin holst.

00:22:54: Also wo ist jetzt sich erstmal ein... Riesen-Netzwerk, Netzwerk heutzutage.

00:23:00: Es gibt ja keinen Spieler mehr, der unentdeckt ist in der heutigen Zeit.

00:23:02: Dafür ist sowohl die Technologie so weit fortgeschritten, dass ich innerhalb von wenigen Mausklicks mir ein U-Achzehn-Spiel in Chile anschauen kann, wenn ich möchte.

00:23:12: Also es geht nicht mehr ausschließlich darum, einfach nur unterwegs zu sein und versuchen, den nicht entdeckten Spieler zu entdecken.

00:23:22: Es geht ja darum erstmal, gewisse Parameter eines Spielers auf der jeweiligen Position oder Positionsgruppe.

00:23:30: Je jünger Spieler ist, sprechen wir über Positionsgruppen.

00:23:34: zu erkennen, welche Fähigkeiten bringt ja schon mal mit, was ist ein Grundtalent, sei es eine Football IQ, also eine schnellere Wahrnehmung auf dem Platz, sei es eine atletische Komponente, die darf man aber auch nicht zu überbewerten, weil gerade das Thema Pubertät, wenn wir jetzt in dem Altersbereich, Dreizehn, Vierzehn, Fünfzehn bis Sechzehn reden, dann gibt es oftmals einfach früh entwickelte Spieler.

00:23:57: Deswegen ist das Athletikthema erst, kommt eher so ein Punkt EU-seventeen und neunzehn dann zum Tragen.

00:24:03: Technischer Voraussetzungen sind natürlich immer enorm wichtig.

00:24:07: Aber noch wichtiger ist es, dass du als Verein erst mal ein gewisses Grundprofil vorgibst.

00:24:13: Anforderungsprofile auf der jeweiligen Position.

00:24:16: Wie würdest du Fußball spielen und welches Spielerprofil auf der jeweiligen Position passt im Idealfall?

00:24:23: Perfekt zu deiner Spielidee, weil es gibt sicherlich Spieler, die auch wir bei RB abgelehnt haben, nicht weil sie schlechte Fußballer waren, sondern weil sie einfach von ihrer Grundkarasscharakteristik als Fußballer auf der überlegen Position nicht zu dem gepasst haben, was wir als Anforderungsprofil definiert haben, aufgrund unserer Spielweise.

00:24:45: So demzufolge musst du erstmal definieren, was, wonach suchst du, Dann macht sich, gestaltet sich natürlich die Suche auch deutlich leichter.

00:24:53: Daran scheitern schon nicht viele Scouts, weil die Scouts machen eigentlich nur das, was vorgegeben wird von den Vereinen im Normalfall.

00:24:59: Sondern viele Vereine haben bis heute keine klare Identität in der Art und Weise, wie sie rekrutieren wollen.

00:25:07: Und daran scheitern oft schon viele Transfers oder klappen vielleicht dann nicht.

00:25:11: Dann gehst du ohne Einkaufsliste in Supermarkt.

00:25:13: Bist du auch ein bisschen verloren in dem ganzen Überangebot.

00:25:17: und es gibt auch ein Überangebot an Spielern, weil du halt mittlerweile weltweit Zugriff hast auf Talente ab sechzehn in Europa oder ab achtzend an non EU, wenn wir jetzt mal vom deutschen Markt reden.

00:25:28: So demzufolge musst du erstmal klar definieren und filtern anhand deiner Anforderungsprofile und dann natürlich auch mutig sein, einfach Vorschläge zu bringen, wo du eine Vision als Scout hast zu sagen, okay, Das ist das, was er jetzt aktuell kann.

00:25:41: Das reicht vielleicht noch nicht, um vielleicht schon Champions League zu spielen.

00:25:44: Aber was braucht er noch?

00:25:46: Über Spielzeit, über Coaching, über mentales Training, über atletisches Training, um dort hinzukommen.

00:25:52: Bei Scouting ist er nicht am Ende des Tages ein Spieler zu entdecken, der schon zehn Jahre in der Premier League spielt und dann vielleicht nochmal nach Deutschland zu holen.

00:25:59: Das ist dann am Ende des Tages der Vertrags.

00:26:01: Thematik.

00:26:02: Hast du es wirtschaftlich?

00:26:04: Sind die Interessen gleichgeschaltet und kann man den Spieler verpflichten?

00:26:08: Scouting und rekrutieren heißt ja eigentlich, einem Spieler den nächsten Schritt zuzutrauen, ohne dass er den schon gegangen ist.

00:26:14: Denn er sollte ja im besten Fall bei dir gehen, um dann einen wirtschaftlichen und einen sportlichen Wert für deinen Verein, in dem Fall war es RB, Leipzig zu generieren.

00:26:25: Und all die Spieler, die wir zu dem Zeitpunkt verpflichtet haben, die hatten entweder keine oder nur sehr wenig Profi-Erfahrung zu dem Zeitpunkt.

00:26:34: Und bei uns sind sie dann gewachsen, wo wir wieder beim Thema Plattform sind.

00:26:37: Jo, so ein kümliches Einbeispiel.

00:26:39: Dajo, Upa Mikano, Ibrahima Konate, Dominic Schuboschleid, den wir nach Salzburg gewohnt haben, mit sechzehn aus Ungarn.

00:26:47: Das sind alle Spieler, auch Naby Cater, Sadio Mané in den ersten Jahren, die hatten schon in Frankreich ein bisschen Spielerfahrung auf Profi-Niveau sammeln dürfen, waren aber weiter von den fern Champions League-Spielern zu

00:26:58: sein.

00:26:59: Die wurden sie dann bei uns.

00:27:02: Und das ist halt ein bisschen der Mut und die Vision, einen Talent zu erkennen, aber dann auch mutig zu sein den Spieler vorzuschlagen, wohlwissend, dass er noch nicht fertig ausgebildet ist.

00:27:13: Ich kann mir vorstellen, dass es da ganz natürlich massive Diskussionen gibt.

00:27:17: Es geht um Invest.

00:27:18: Es gibt auch in so einem System einer Scouting-Abteilung, in so einem Verein.

00:27:23: ist man ja auch geprägt von Einflüssen, wer gibt den Ton an, welchen Vorschlag lässt man zu?

00:27:30: Und so wie du es jetzt auch beschreibst, wie der schnell deutlich ist, geht am Ende ja auch um die Persönlichkeit des Scouts, also der Brauchpersönlichkeit, der braucht den Wumms, sich da hinzustellen, hinzusetzen, wenn Sportvorstand, Sportdirektor alle sitzen an einem Tisch und du sagst, viele hast das Gefühl, dass vielleicht ein Vorschlag nicht so gesehen wurde und dann musst du nochmal aufstehen und sagen, hey Leute, nochmal.

00:27:49: Das ist in meinen Augen der Spieler, der in drei Jahren uns zu Titeln schießen

00:27:53: wird,

00:27:53: oder?

00:27:55: Da braucht's diesen Mumm.

00:27:57: Und es braucht auch diesen Raum, diese psychologische Sicherheit, wie man so schön sagt.

00:28:01: Und das ist dann wiederum die Aufgabe der Verantwortlichen.

00:28:03: Aber so wie du es auch beschreibst, ja, es ist am Ende, hat's auch einfach viel mit Potenzialerkennung zu tun, aber das dann auch rüberzubringen.

00:28:11: Und viele sagen dann vielleicht, ach nee, komm, die haben sie jetzt für einen anderen entschieden.

00:28:15: Na ja, komm, mein Vorschlag war auch nicht so gut.

00:28:17: Nee.

00:28:18: Dann stehst du noch mal auf und sagst, Leute, ich will es noch mal auf den Punkt bringen, oder?

00:28:21: Absolutlich.

00:28:22: Absolut.

00:28:22: Baharlichkeit ist da das absolute Schlüsselwort.

00:28:25: Und Mut.

00:28:25: Und Mut.

00:28:27: Klar, es gibt Leute, die würden das so oder so machen, egal in welchem Raum sie sitzen, aber es gibt halt auch viele, die lassen sich dann abschrecken, wie du es schon richtig sagst.

00:28:34: Genau.

00:28:34: Und deswegen habe ich halt auch gerade die Mentalität und die Persönlichkeit von Ralf und von Jesse oder Ernst Tanner ist ein ähnlicher.

00:28:41: Ein ähnliches Beispiel, mit dem ich in Philadelphia zusammenarbeiten

00:28:44: durfte, aber

00:28:45: auch bei RB, der war zur der im Zeitraum Akademieleiter bei RB Salzburg.

00:28:50: Das sind alles Persönlichkeiten, die geben dem Ganzen erstmal Raum und jeder darf erstmal seine Meinung äußern.

00:28:56: Er muss ihn natürlich gut begründen können, logischerweise, wenn man jetzt irgendwie sinnloserweise irgendeine Idee reinschmeißt und danach nichts mehr kommt, dann ist das natürlich auch verschenkte Zeit und Energie für alle Beteiligten.

00:29:07: Aber wer seine Vorschläge einbringt und die auch gut argumentieren kann, der wird erst mal gehört.

00:29:13: Und wenn das dann auch noch plausibel klingt und man das auch noch belegen kann mit Bildmaterial, mit Live-Eindrücken, mit persönlichen Meetings, die das Ganze noch mal untermauern, dann steigt auch da wieder die Wahrscheinlichkeit, dass man vielleicht doch den größten Zweifler überzeugt.

00:29:27: Aber man braucht wie immer im Leben gute Argumente natürlich dafür.

00:29:32: Aber der Resonanzraum, der muss halt erstmal da sein, dass man sagt, hey, ich kann mich hier trauen, einfach meine Meinung preiszugeben.

00:29:39: Und selbst wenn es mal einen Nein gibt, dann ist es kein persönlicher Affront, sondern es ist halt einfach, okay, mal eine konträre Meinung, die ja vollkommen legitim ist und muss ja auch da sein.

00:29:52: Ja, momentan ist das natürlich mehr Spiele abgelehnt, als wir verpflichtet haben.

00:29:55: Also Scouting ist ja auch wieder, um bei dem Thema zu bleiben.

00:30:00: Um den einen zu finden, musste die anderen ablehnen.

00:30:02: Also die Herausforderung ist eher, nicht die falschen Spieler zu holen.

00:30:07: Natürlich

00:30:07: dann irgendwann auf den richtigen.

00:30:09: Aber das Problem ist halt oftmals, dass sowohl wirtschaftlich als auch sportlich zu schnelle Entscheidungen getroffen werden.

00:30:15: im punto, wir haben nicht genug Detailarbeit in der Tiefe investiert.

00:30:21: um die schlechten rauszufiltern oder die nicht passenden Spieler rauszufiltern, um auf die guten zu kommen.

00:30:26: Also das ist dann eher so.

00:30:27: die Kunst, aber du hast es vollkommen richtig gesagt, es ist halt auch einfach der Mut und die Persönlichkeit aller Beteiligten, die Entscheidung zu treffen.

00:30:38: Und deswegen habe ich vorhin erwähnt, Spieler sind heutzutage, egal wie jung sie sind, und talentiert selten unerkannt.

00:30:44: Also jede gut organisierte und gut strukturierte Scouting-Abteilung.

00:30:48: hat im Normalfall alle Spieler in einer gewissen Form, die irgendwo überbeformen, zumindest in der Plattform, in der Datenbank.

00:30:57: Die Kunst ist es natürlich auch, die Entscheidung selber zu treffen und mutig zu sein, den Spieler zu holen, bevor andere vielleicht auf die Idee kommen oder wo andere noch zweifeln.

00:31:07: Und durch das haben wir, glaube ich, in den vergangenen Jahren recht erfolgreich gemacht, weil die Spieler waren jetzt nicht die einzigen Profispieler, die wir kannten, die wir verpflichtet haben.

00:31:17: Die kannten sicherlich auch genügend andere Clubs weltweit.

00:31:20: Nur wir waren mutig, hatten gute Argumente und die richtige Plattform und waren schneller vielleicht dran als andere.

00:31:28: Und dafür brauchst du halt einfach diese Möglichkeiten, solche Transfers oder mögliche Spielertransfers offen und konstruktiv besprechen und diskutieren zu können, um dann in der Endkonsequenz schnellstmöglich handen zu dürfen und den Spieler zu verpflichten.

00:31:45: Und am Ende des Sages weißt du immer erst in der Nachbetrachtung, ob es funktioniert hat.

00:31:49: Ja, trotzdem ist es spannend, der Satz, also Fokus auch darauf zu haben oder nicht die falschen Spieler zu holen.

00:31:57: Also das ist nochmal eine ganz andere Blick auf die Arbeit auch.

00:32:03: Und es ist ja auch im Leben manchmal so.

00:32:05: Also zu wissen, was ich nicht will.

00:32:07: Also zu wissen, was ich nicht machen möchte, ist auch... eine total legitime Frage und auch manchmal die die erst mal viel spannende und wichtigere Frage.

00:32:16: und dann kann man sich so langsam dem nehmen ja was will ich denn dann eigentlich?

00:32:20: und dann wird es auch vielleicht klarer.

00:32:22: von daher ist es ja auch so mit Sicherheit das habe ich auch früher im Job des Journalisten erlebt wir waren gut darin aufzuziehen oder zu erfahren welche Spiel in den letzten fünf Jahren vielleicht mal abgelehnt wurden.

00:32:35: ja also klar das das hat es dann deutlich einfacher für unseren Job dann auch gemacht.

00:32:40: Mensch, Verein X hat keine Ahnung, Jadon Sancho irgendwann mal gesagt, ich glaube, der passt nicht zu uns oder sowas.

00:32:48: Gibt es bei dir so einen Spieler, wo du bis heute sagst, Mensch, dass ich den damals nicht durchbrachte oder nicht das Potenzial erkannt habe oder ich immer noch hinterher traure, dass wir das nicht geschafft haben, ihn zu verpflichten?

00:33:02: Gibt es da einen bekannten Namen?

00:33:04: Wir werden uns gleich den auch nochmal widmen, wo es geklappt hat.

00:33:07: Ja, aber das ist eine sehr gute Frage.

00:33:12: Direkt nachher habe ich jetzt nicht parat, weil muss ich zählerweise dazu sagen, wir haben schon, einer fällt mir ein.

00:33:20: Wir haben schon recht viele Jungs bekommen, die wir wirklich wollten.

00:33:22: Das

00:33:23: spricht für euch, ja.

00:33:24: Aber Kylian Mbappé, als er noch bei Monaco war, in der U-Achzehn damals, Ralf ist sogar rübergeflogen nach Monaco, hatte sich mit Vater und Spieler getroffen.

00:33:38: Aber den haben wir nicht bekommen.

00:33:39: Den wollten wir nach Salzburg holen und dann logischerweise im besten Fall danach nach Leipzig.

00:33:46: Ist ja kein Geheimnis, dass da schon auch eine logische Brücke geschlagen wurde, die auch einfach so, wo Sport die ja so wirtschaftlich Sinn gemacht hat bis zum gewissen Zeitpunkt.

00:33:56: Aber das ist ein Spieler, der damals schon auch damals noch extrem, ich sag mal, roh war, ein rohr Diamant, wild roh, aber hat auch einfach schon Viele Aspekte gezeigt punktuell, die man bis heute bei ihm sieht, die auch ganz klar seine Waffen sind, über ein offensives eins gegen eins.

00:34:14: Eine Athletik, ein Wahnsinns-Tempo in Kombination mit einer Ballbehandlung und einer extremen Teugefährlichkeit.

00:34:21: Also diese Kombination findet man ganz selten.

00:34:23: Wir hatten sie damals bei Sadio Mané gesehen.

00:34:27: Auch da war er noch extrem in den Anfangsschuhen seiner Entwicklung.

00:34:32: ... aber hat sich ja dann auch ausgezahlt ... ... aufgrund seiner Fähigkeiten, ... ... die perfekt in unsere Spielidee gepasst haben.

00:34:39: Und Kilian Mbappé ... ... war definitiv einer, an dem wir ... ... früh dran waren, ... ... aber auch viele andere, ... ... den wir dann aber nicht final ... ... aus welchem Grund auch immer überzeugen konnten.

00:34:51: Ich glaube, wer der bei uns gelandet, ... ... hätte jetzt auch seine Entwicklung nicht geschadet, ... ... aber die hat sich ja trotzdem ... ... in die richtige Richtung entwickelt.

00:34:59: Also daran hat sie es nicht gelegen, aber ... Aber

00:35:01: immerhin ... Also ihr habt das große Potenzial gesehen, ihr habt euch bemüht und hättet ihn gerne gehabt.

00:35:07: Ich meine, insofern ist es jetzt auch keiner gewesen, der euch quasi durch den Radar geschlüpft ist.

00:35:14: Jetzt hast du ja schon so ein paar Namen auch gesagt.

00:35:17: Also eine grandiose Sportler, tolle Fußballer, Sadio Mané, Konaté, Jo Kimmich.

00:35:26: Das ist ja... Immer auch eine Teamarbeit.

00:35:30: So muss man's ausdrücken.

00:35:31: Es müssen ja viele Räge neinandergreifen, dass solche Transfers passen.

00:35:35: Kannst du das nochmal auch für die Arbeit mit einem Scouting Team?

00:35:38: Du hast ja dann an etlichen Stellen auch Scouting Teams geleitet.

00:35:43: Was aus der Rolle heraus?

00:35:44: Was ist dann auch wichtig?

00:35:46: Also, dass dann auch solche Transfers klappen?

00:35:50: Wahrscheinlich wird es mir das bestätigen, nie ein Einzeljob.

00:35:53: Also, dass einer sagt, ich habe das irgendwie ganz alleine über die Bühne gekriegt.

00:35:56: Das geht ja auch in so einem System gar nicht.

00:35:58: Deswegen nochmal die Frage an dich.

00:36:00: Worauf kommt es bei der Scouting-Arbeit im Team auch an?

00:36:04: Worauf musst du da achten als Scout, aber auch dann als Leiter einer solchen Abteilung?

00:36:10: Also du hast natürlich die unterschiedlichen Abteilungen in der Abteilung.

00:36:13: Das fängt bei einem Datenanalysten an, der heutzutage wahrscheinlich so wichtig ist wie noch nie.

00:36:18: Du hast Video und Online Scouts, die machen die komplette Online-Recherche, die machen das Video-Scouting über die entsprechenden Plattformen, weil auch dort... rein, was den Effizienzfaktor angeht, muss natürlich erst mal heute nicht jeder Scout sich in den Flieger setzen und viel Geld und Zeit investieren, um Spieler live zu sehen, sondern es geht erst mal über den Datenfilter, dann geht es über den Videofilter und dann geht es in Kombination mit der Livesichtung.

00:36:44: Nicht nur bei Spielen, ganz enorm wichtig, Trainingseinheiten und wirklich auch zu schauen, wie verhält sich der Spieler in Situationen, die jetzt vielleicht mit dem normalen Spielbetrieb nicht ganz so viel zu tun haben.

00:36:56: Das geht doch darum, wie verhält er sich gegenüber Mitspielern, wie verhält er sich gegenüber vielleicht dem Kidman, dem Teammanager.

00:37:02: Das sind alles so.

00:37:03: Aspekte, gerade Mentalität und Charakter wird aus meiner Sicht bis heute oftmals noch zu stiefmütterlich behandelt in dem Rekrutierungsprozess.

00:37:13: Talent gibt es visant am Meer, aber man sieht auch immer wieder Spieler, die leider scheitern nicht anhand ihrer Tal- oder aufgrund ihres Talents, sondern aufgrund ihrer fehlenden Mentalität.

00:37:23: und zur Mentalität gehört mehr als nur, einen Ball hinterher zu rennen und sich den wieder zu holen, sondern es ist halt einfach, wer eine Persönlichkeitskomponente, ne?

00:37:32: Gewissere Respekt, ein Teamplayer-Gedanke, Werte, die auch neben dem Platz stattfinden müssen.

00:37:39: und da haben wir ja immer wieder Beispiele, ... auch in der Nationalmannschaft, ... ... die dort absolut vorangehen, ... ... Joshua Kümmich, ... ... um ihn nochmal zu nennen, ... ... das sind natürlich auch schon einfach ... ... Persönlichkeiten neben dem Platz, ... ... wo man sagt, okay, ... ... mit den Werten ... ... könnte ich mich auch persönlich identifizieren.

00:37:57: Ganz enorm wichtig, ... ... aber um die Scouting-Abteilungen ... ... bestmöglich zusammenzuführen, ... ... musst du halt immer schauen, ... ... dass ein Rad ins nächste greift.

00:38:04: Also die drei Säulen, ... ... Video Scouting, Live Scouting, ... ... Datenanalysen, ... ... die müssen erstmal zusammenpassen, ... ... dann ist es auch extrem wichtig, ... dass die Mitarbeiter im Scouting-Team diese übergeordnete Club-Philosophie, wo nach sich dann auch die Scouting-Philosophie definiert, auch komplett überzeugend vertreten.

00:38:25: Also es ist schon noch wichtig, dass deine Mitarbeiter am Ende, das heißt, genauso in die Philosophie passen, wie die Spieler, die du daraus rekrutieren möchtest.

00:38:34: Und da gibt es auch persönliche Befindlichkeiten, da ist noch nichts falsch dagegen.

00:38:39: oder nichts einzufenden, aber dann ist vielleicht doch nicht zwangsläufig der richtige Mitarbeiter, wenn er vielleicht den Fußball aus einem anderen Blickwinge betrachtet, der nicht wiederum deckungsgleich ist mit dem, was du als Verein als endresultat dann sehen willst.

00:38:53: Sowohl bei Spielern als ja dann auch im Mannschaftserfolg, das muss ja alles zusammenspielen.

00:38:57: Da habe ich mal eine

00:38:58: Frage.

00:38:59: Genau an der Stelle, Benny, habe ich mal eine Frage, weil ich auch immer wieder höre, dass es Genau das Wichtig ist, dass du jemanden in dem Kreis hast, der genau das Gegenteil vertritt.

00:39:11: Ist es an der Stelle für ein Fußballverein aber nicht gängig oder auch schwer umsetzbar, dass man sich sozusagen jemanden oder ein, zwei Leute auch hat, die vielleicht eine ganz gegensätzliche Meinung zu dem haben, was vielleicht grundsätzlich auch im Club vertreten wird, dass man einfach auch immer das mit so einer gegenteiligen Meinung mal abgleichen kann, weil in vielen anderen Kontexten in Unternehmen holt man sich genau die Leute, die quasi die eigenen Ideen auch immer wieder hinterfragen.

00:39:39: Aber in der Stelle kann sich das ein Verein wahrscheinlich nicht leisten, oder?

00:39:43: Naja, also man muss schon unterscheiden, ob natürlich eine eigene Meinung kann auch konträr sein.

00:39:48: zur der Grundphilosophie.

00:39:50: Aber du hast gewisse Leitplanken und dazwischen kannst du dich bewegen.

00:39:54: Das ist vollkommen legitim und muss auch so sein.

00:39:56: Das heißt auch nicht, dass man nicht trotzdem zu einem Spieler X, Y eine unterschiedliche Meinung hat, obwohl man die Grunddenkweise und die Grundausrichtung dieselbe ist.

00:40:07: Die Philosophie.

00:40:08: Das ist ähnlich bei Trainer.

00:40:09: Als Verein gibst du eine Grundphilosophie vor, aber du gibst dem Trainer nicht vor, in welcher Systematik er spielen soll und welchen Spieler er aufstellt.

00:40:17: Er hat schon Freiräume, aber gewisse Grundprinzipien.

00:40:21: Leitplanken, wie wir sie auch gerne nennen, die sollten schon einheitlich sein, weil das sind auch die Grundpfeiler der Unternehmenskultur.

00:40:29: Und die kann man in dem System, da muss man sogar kritisch hinterfragen, weil dazwischen gibt es halt auch extrem viele Grauzonen, da gibt es ja auch nicht schwarz und weiß.

00:40:38: Da gibt es nicht der Spieler, der passt perfekt und der andere passt gar nicht, sondern auch da kann man darüber diskutieren.

00:40:43: Und da gibt es ja auch immer wieder herum gewisse Grenzen, die man verschieben kann.

00:40:47: Aber ich finde es immer extrem wichtig, wenn man von der Unternehmenskultur spricht und fünschbar fein ist ja nichts anderes als ein Unternehmen heutzutage, sowohl was die Größe als auch die Wirtschaftlichkeit angeht, dass man gewisse Grundpfeiler hat, Grundprinzipien, die man klar definieren muss, die man dann auch vorleben muss, als CEO, als Sportdirektor, als Vorstand.

00:41:06: und danach richten sich dann alle Mitarbeiter und dazwischen Da darf natürlich diskutiert werden und konträr und Meinung ausgetauscht werden, das ist sogar extrem wichtig, um diese Unternehmenskultur wirklich zu leben und da dann wiederum den Freiraum zu geben, dann auch kritisch zu hinterfragen.

00:41:26: Aber wie sagt diese Grundpfeiler, die sollten schon bestehen bleiben und dazwischen muss man sich dann halt bewegen, weil das erhöht halt einfach die Wahrscheinlichkeit auf Erfolg und Scouting.

00:41:34: Erfolg ist halt auch schon den richtigen Spieler fürs richtige System zu finden.

00:41:38: Ich kann dir oder wahrscheinlich auch dein persönliches Umfeld könnte dir zickinteressante Spieler nennen, die vielleicht sogar Weltklasse-Niveau haben.

00:41:46: Die würden aber zusammen in einem Team vielleicht gar nicht funktionieren.

00:41:51: Nicht weil sie individuell nicht gut genug sind, sondern weil das eine Puzzlestück nicht ins nächste passt.

00:41:57: Und deswegen ist es schon wichtig an gewissen Prinzipien festzuhalten.

00:42:01: Daran sich dann lang zu hangeln, auch in der Identifikation von Spielerprofilen oder auf den Mitarbeitern, die die Grundvision vertreten und dazwischen komplett frei sind in ihrer Meinung, in ihrem Ausdruck diese dann auch preiszugeben und vor allen Dingen auch kritisch zu hinterfragen.

00:42:19: Und wenn wir was gemacht haben bei Spieletransfers, dann bei RW zumindest, dann die extrem kritisch zu hinterfragen, weil natürlich dann nach und nach auch das wirtschaftliche Paket immer größer wurde.

00:42:30: Und da war es noch wichtiger, zu hundert Prozent, die Hundert wird man nicht ganz erreichen, aber knapp an die hundert Prozent, wann zu kommen, um mit vollster Überzeugung zu sagen, das ist jetzt der Spieler, den wir für diese Transferphase auf der Position verpflichten wollen und müssen.

00:42:47: Aber da wurde natürlich absolut kontrovers diskutiert.

00:42:50: Und ich gehe davon aus, das wird bis heute so sein.

00:42:52: Und der nicht nur BRW, das betrifft ja auch andere Profivereine.

00:42:56: Die letzte Frage vielleicht zu diesem Komplex, ich stelle mir das total krass vor, wenn ich jetzt mal so mir vorstelle, du hast die Jobboschlei mit fünfzehn, sechzehn da Spielen sehen in Ungarn, in seiner Heimat, so als junger Kerl springt da rum und dann siehst du, wie er funktioniert, dass es genauso kommt, wie man sich es vorgestellt hat, dass er heute zu den ganz großen Spieler in Europa gehört, in Liverpool.

00:43:20: herausragende Rolle nimmt.

00:43:21: Ich meine, das musste auch irgendwie, wenn man sich daran zurück erinnert an solche Momente oder man hat vielleicht Maneh ein Stück weit gescoutet und dafür gesorgt, dass er dann in diesen jungen Jahren nach Salzburg gegangen ist.

00:43:34: Das sind doch wahrscheinlich Erinnerungen, die der A keiner nehmen kann und auch keiner so erlebt hat wie du.

00:43:40: Die bleiben natürlich und da ist man natürlich stolz drauf.

00:43:43: Du hast es ja vorhin schon erwähnt, das ist natürlich nie eine Arbeit eines Einzelnen.

00:43:47: sondern auch immer eine Teamarbeit ohne Frage, aber natürlich dort federführend mitverantwortlich gewesen zu sein.

00:43:53: Bei all diesen Transfers und dazu gehöre ich natürlich auch sportliche Erfolge über Aufstiege von der Oberliga am Ende des Hauses bis hin zur Champions League Qualifikation.

00:44:01: Und das in fast Rekordzeit bis auf die Ehrenrunde in der zweiten Bundesliga sind wir ja von der Regionalliga dann durchmarschiert bis direkt zur Champions League Qualifikation.

00:44:13: Du startest so da rein als Scout und bist dann Vorstandsmittel in Den Bosch oder bist bei Bearscott in der Rolle des Sportdirektors.

00:44:24: Wie hat sich das entwickelt?

00:44:25: und was sagt auch diese Vita mit diesen Stationen auch über dich aus als Mensch und was dich auch auszeichnet vielleicht?

00:44:38: Ja,

00:44:39: das wäre immer gut.

00:44:40: Andere darüber.

00:44:41: ... entscheiden zu lassen, was mich auszeichnet.

00:44:44: Ich persönlich für mich bin halt extrem wissbegierig und ... ... mag es nicht ... ... mich in meiner Komfortzone zu bewegen.

00:44:51: Deswegen habe ich mich damals entschieden, auch ins Ausland zu gehen, ... ... in dem Fall in die USA.

00:44:57: Es war erst mal eine Riesenchance.

00:44:59: Sicherlich auch ... ... ihr wisse Risiken oder Fragezeichen, die ich persönlich hatte, ... ... aber auch beruflich.

00:45:04: Auf der anderen Seite war das halt eine Möglichkeit, ... ... wo ich sagte, okay ... ... wenn ich das jetzt nicht mache, kriege ich die Chance vielleicht nie wieder.

00:45:09: Erstens und zweitens ... war ich schon immer ein Fender von halt mich weiter zu entwickeln.

00:45:15: Neben dem Platz oder auf dem Platz in meinen jeweiligen Funktionen.

00:45:20: Und das war für mich dann eine Chance, in die USA zu gehen, Sprache, Land, Leute, andere Liga mit anderen Strukturen kennenzulernen, auf dort den Horizont zu erweitern.

00:45:32: Klar war das noch ein RB-Club und je wisse Dinge waren natürlich auch ähnlich.

00:45:37: Und man kannte natürlich den ein oder anderen Mitarbeiter durch Schulungen, die wir vorher schon hatten oder diverse Reisen.

00:45:43: Aber natürlich ist es schon nochmal was anderes, wenn du dort komplett rüber gehst und dort eine fixe Position innehast, eine führende Position dann auch Mitarbeiter führen musst und ein Team aufbauen musst und das im Ausland, ohne dass du Muttersprachler bist.

00:45:58: Auch das holte ich erst mal aus der Komfortzone raus und challenged dich in einer gewissen Form.

00:46:04: Und genau das, was ich eigentlich bis heute versuche anzustreben, mich nicht zu lange in meiner Komfortzone zu bewegen, sondern mich irgendwie da weiterzuentwickelt.

00:46:14: So ein innerer Antrieb, den habe ich jetzt nicht nur beim Arbeiten, das ist auf teilweise zu Hause der Fall.

00:46:19: Der ein oder andere ist da vielleicht manchmal ein bisschen genervt worden, aber das ist, glaube ich, schon eine Grundcharakteristik von mir.

00:46:29: Das fördert natürlich auch die Neugierde oder das über den Tellerrand schauen.

00:46:34: Du sagst aus der Komfortzone raus.

00:46:35: Das heißt, du kommst in die Stresszone.

00:46:38: Was hast du denn dann so erlebt?

00:46:39: Also Stresszone meint, dass du natürlich mit neuen Dingen konfrontiert bist, wo du keine Routine hast, wo neue Einflüsse auf dich einpresseln.

00:46:46: Deswegen das der Oberbegriff dafür, also Stresszone.

00:46:51: Was hast du da erlebt?

00:46:52: in den Bosch und in Berskott.

00:46:54: Das waren natürlich dann schon nochmal andere Vereine auch Eigentümer geführt.

00:46:57: Das waren auch Multi Club oder MCOs, MCO Strukturen mit mehreren Vereinen.

00:47:02: Deswegen hatte ich da auch mehrere Verantwortlichkeiten in der Ownership-Gruppe.

00:47:08: Aber dadurch kriegste natürlich in der Komplexität nochmal deutlich mehr mit.

00:47:13: Auch was... Die Performance Strategie, die in den meisten Fällen halt leider nicht vorhanden ist.

00:47:19: Im Fußball gibt es dann doch sowohl im positiven als auch im negativen viele interessante Erfahrungen, die man machen kann, gerade wenn man mal das eigene Land verlässt.

00:47:28: Und dadurch halt sowohl das Privileg, zehn Jahre bei einem der best organisiertesten Strukturen zu arbeiten.

00:47:35: Darüber hinaus dann mit Philadelphia in einer kleineren Form, aber auch Eigentümer geführt.

00:47:39: in der MLS, ist auch ein Franchise auch komplett seriös geführt.

00:47:43: ohne die größten wirtschaftlichen Mittel zu haben, aber mit einer klaren Strategie.

00:47:46: Ernst Tanner, den ich vorhin schon erwähnt hatte, ist da bis heute Sportdirektor und holt das absolute Optimum aus diesem Verein raus mit Mitteln, die jetzt weiter von den Fernsehen bei Intermajemi oder LAFC zu liegen.

00:47:59: Trotzdem sportlich immer im absolut oberen Drittel zu beformen und darüber hinaus auch noch wirtschaftliche Erfolge zu generieren über Transfers, die dann im besten Fall nach Europa für für gutes Geld schon eingetreten sind.

00:48:15: Aber es gibt natürlich auch viele ausländische Investoren, unter anderem war es auch bei Den Bosch der Fall, die erstmal sich versuchen, Vereine oder Vereine zu übernehmen, Mehrheitsanteile zu erkaufen.

00:48:32: ohne dann zu wissen, wie komplex eigentlich ein Fußballverein funktioniert, was Investments angeht, über Infrastruktur, über Personal, über Kaderkosten, das sind ja alles auch laufende Kosten oder Investments, die aber erst mal ganz klar im Millionenbereich stattfinden.

00:48:48: Und diese Mittel bis Langfristigkeit, diesen strategischen Ansatz, den sehen diese Investoren oftmals nicht, die kommen selten aus dem Sport, was per se jetzt nicht vom Nachteil sein muss.

00:48:59: Aber sie verstehen dann halt nicht, wenn sie entsprechend beraten werden, dass diese Investments trotz allem notwendig sind, um den Verein nicht nur kurzfristig, sondern im besten Fall auch langfristig, stabil, wirtschaftlich und sportlich aufzustellen und dann im besten Fall dafür zu sorgen, dass der Verein ohne neue Investments sogar überleben kann, sondern sich quasi selbst trägt über wirtschaftliche Erfolge.

00:49:23: und ja, wirtschaftliche Einnahmen im täglichen Fußballgeschäft.

00:49:28: Aber dafür bedarf es halt erst mal ein Grundinvestment und einer strategischen Planung, die halt oftmals fehlt bei diesen Multiklub-Gruppen.

00:49:36: Es gibt natürlich auch gute Beispiele, aber es gibt auch viele, wo ich sage, da ist definitiv noch Nachholbedarf und viel Potenzial und Luft nach oben.

00:49:45: Benny, letzte Frage jetzt schon an dich.

00:49:48: Die Frage, was würdest du denn, jungen Menschen mit an die Hand geben, die ja auch von so einem Weg träumen vielleicht in dieser Fußballwelt.

00:50:02: Auch diesen Weg so zu gehen, wie du ihn bislang gegangen bist, der ist ja noch lange nicht zu Ende.

00:50:08: Was würdest du jungen Menschen mit an die Hand geben, die sagen, ich habe auch Lust in diesem Fußballkosmos irgendwie so spannende Aufgaben zu machen, wie du sie auch schon gemacht hast?

00:50:19: Also mit Beharrlichkeit einfach an seinem Traum, wie der da noch immer ist, ob es vielleicht der Trainer-Job ist, der Scout oder irgendwann dann vielleicht der Sportfunktionär.

00:50:29: Auch das entwickelt sich ja dann oftmals.

00:50:31: Ich persönlich habe mich ja dann noch irgendwann entschieden, nicht in die Trainerrichtung zu gehen, sondern eher in die Scouting-Funktionärsrichtung, also ein bisschen außerhalb des Platzes zu arbeiten, aber trotzdem einen extremen Einfluss zu haben, weil ich mich da persönlich mit meinem Profil mit meinen Stärken deutlich besser drin wiederfinde.

00:50:50: Also erstmal für sich herauszufinden, in welchem Arbeitsfeld man sich im Fußball in dem Fall bewegen möchte und dann hart daran arbeiten, beharlig zu sein, nicht aufgeben, Rückschläge wird es immer wieder geben.

00:51:02: Auch viele Absagen oder Ablehnung, wenn man sich bewirbt oder wenn man Anfragen stellt.

00:51:07: Weil wie gesagt, die...

00:51:09: Das hast du alles erlebt auch?

00:51:10: Ja.

00:51:10: Ein Stück weit?

00:51:11: Ein

00:51:11: Stück weit.

00:51:12: Zum Glück war der Eintritt oder der Einstieg bei RB Jetzt nicht von riesen Hürden begleitet, konnte ich zum Glück sagen, aber auch da gibt es wieder Rückschläge.

00:51:24: Manchmal wird es auch schneller, gerade als junger Ambitionierter.

00:51:27: Manchmal

00:51:27: wird es den zweiten vor dem ersten Schritt machen.

00:51:30: Das ist dann auch einfache normal.

00:51:32: Auf der anderen Seite.

00:51:34: funktioniert halt dann so das Geschäft nicht oder generell der Entwicklungsplan nicht.

00:51:38: Das braucht halt einfach Zeit und Geduld, aber sich davon nicht abbringen zu lassen.

00:51:42: Aber wenn man wirklich dahinter steht und sagt, das ist das, was ich machen möchte mit vollster Überzeugung und Leidenschaft, dann behalte ich dran bleiben.

00:51:49: Und das ist ja ein genereller Hinweis oder ein genereller Rat.

00:51:53: Das hat jetzt wenig was mit Fußball zu tun, sondern ich glaube, wenn man Wünsche hat oder Träume und Ziele,

00:52:00: dann

00:52:00: muss man beharrlich dranbleiben.

00:52:02: Und das sagt hier, glaube ich, jeder, der irgendwann etwas erreicht hat, das hat da selten gleich beim ersten Mal erreicht.

00:52:08: Man fällt hin, man steht wieder auf, man probiert es weiter.

00:52:11: Aufgeben ist halt das, womit ich persönlich gar nicht umgehen kann.

00:52:14: Weder bei mir, noch bei Leuten in meinem engeren Umfeld.

00:52:18: Es gibt auch wenige von zum Glück, aber man sucht sich ja seinen Umfeld ein Stück weit aus.

00:52:23: Aber einfach behaulich sein und dranbleiben und alles für seine Leidenschaft zu tun mit vollster Energie und Leidenschaft.

00:52:30: Und auch das ist genau diese Leidenschaft sehe ich bis heute bei Leuten wie Ralph Rangnick oder bei Jesse March oder bei Ernst Tanner.

00:52:39: die ja schon, ohne den jetzt zu nahe zu treten zu wollen, ein bisschen im fortgeschrittenen Alter sind, aber die brennen halt bis heute für ihre Leidenschaft.

00:52:48: Und ich glaube, wenn man sich das bewahren kann bis ins hohe Alter, dann hat man, glaube ich, sehr viel richtig gemacht.

00:52:55: Kannst du in einem Satz beantworten, der nächste Job von Benjamin Aresmann ist?

00:53:04: Geht das?

00:53:04: Sportdirektor in einem Verein in... Europa, Schrägstrich, vielleicht USA.

00:53:11: Wow, guck mal, super.

00:53:14: Also, wir freuen uns, darauf zu hören, wo es dich hinverschlägt, wo du deine Zelte aufschlagen wirst.

00:53:23: Hat mir großen Spaß gemacht, das mal aus so einem, ja, aus dieser Experten-Sicht mal auch dieses ganze Feld des Scoutingsmats beleuchten.

00:53:31: Das kam jetzt in meinen Podcast so jetzt.

00:53:33: Auch noch nicht vor, deswegen vielen Dank für diese Einblicke und auch dieser Move und dieser Switch jetzt in ein Bereich, der ganz woanders liegt, sehr, sehr spannend und von daher alles Gute.

00:53:46: Benjamin, vielen Dank, dass du dir Zeit genommen hast für mich, für diesen Podcast und dir eine gute Zeit und wir hören voneinander.

00:53:53: Ganz lieben Dank, hat viel Spaß gemacht.

00:53:55: Ja, danke dir.

00:53:56: Also bis dann.

00:53:57: Tschüss.

00:54:02: Ciao.

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